Structural insights into the activity regulation of full-length non-structural protein 1 from SARS-CoV-2 and substrate recruitment by the hexameric MecA-ClpC complex
- verfasst von
- Ying Wang
- betreut von
- Teresa Carlomagno
- Abstract
Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie im Dezember 2019 hat SARS-CoV-2 das Bewusstsein für den Bedarf an neuartigen antiviralen Medikamenten geweckt, die neue Proteine abzielen. Frühere Studien haben auf die pathogene Bedeutung des Unstrukturiertenproteins 1 (Nsp1) hingewiesen, das aufgrund seiner doppel Rolle bei der Inhibierung von Translationsprozessen im Wirt, sowie der viralen Replikation von SARSCoV- 2 als wichtiger Virulenzfaktor betrachtet wird. Die genauen Mechanismen dieser beiden Funktionen von Nsp1 sind noch weitesgehnd unerforscht. Ich mittels NMR erhobener Daten die Zuordnungen der chemischen Verschiebung des Rückgrats sowie die atomare NMR-Struktur von Nsp1 in voller Länge aus SARS-CoV-2. Ich fand heraus, dass Cov-2 Nsp1 aus einer gefalteten N-terminalen Domäne und einer ungefalteten C-terminalen Region besteht. Frühere Studien haben einen Oberflächenbereich der gefalteten N-terminalen Domäne von Nsp1 identifiziert, die sowohl mit Wirts-mRNA in ihrer Funktion als Inhibitor der Translation assoziiert, als auch mit der viralen 5'-UTR-RNA in ihrer Funktion als Promotor des viralen Proteins. Ich fand heraus, dass sich der saure C-terminale Emde von Nsp1 auf dieser Oberfläche zurückfaltet und die RNA-Bindungsstelle maskiert. Eine kürzlich durchgeführte Cryo-EM-Studie hat ergeben, dass das Ende der C-terminalen Region von Nsp1 mit dem mRNA-Eintrittstunnel auf der 40S-Untereinheit des Ribosoms interagiert, wodurch der mRNA-Eintritt des Wirts gehemmt und dessen Abbau gefördert wird. Ich schlage vor, dass die RNA-Bindungsstelle auf der N-terminalen Domäne von Nsp1 durch ihr C-terminalen Emde geschützt wird, bevor Nsp1 das Ribosom kontaktiert. Bei der Ribosomenbindung wird der C-terminale Bereich verschoben und die RNA-Bindungsstelle wird freigelegt, um entweder Wirts-mRNA oder die virale 5'-UTR zu rekrutieren. Meine Ergebnisse haben Konsequenzen für das Design von Medikamenten, die auf die RNA-bindende Oberfläche von Nsp1 abzielen, da sie die Notwendigkeit aufzeigen ein Molekül zu entwickeln, welches diese Oberfläche nicht nur mit hoher Affinität erkennen kann, sondern auch das flexible C-terminale Ende verdrängt, um diese Oberfläche zugänglich zu machen. In Bakterien ist die Unfoldase ClpC, ein Mitglied der Hsp100/Clp-Familie von AAA+ ATPasen, und ist an verschiedenen zellulären Prozessen beteiligt. Die funktionelle Form von ClpC folgt einer hexameren Anordnung, die für die kontrollierte Entfaltung von Substratproteinen verantwortlich ist. Das ClpC-Hexamer kann ferner mit der Protease ClpP assoziieren, um eine vollständige Proteinabbaumaschine zu bilden. MecA fungiert als Adapterprotein von ClpC und ist notwendig um sowohl die Bildung des funktionellen ClpCHexamers zu fördern, als auch spezifische Substratproteine wie unter anderem den Transkriptionsfaktor ComK zu rekrutieren. Der Abbau von ComK über MecA-vermittelte Rekrutierung zum ClpCP-Komplex ist Teil der Regulationsmechanismen der Entwicklung von Zellkompetenz. Dies liegt hauptsächlich an der auffällige Konformationsdynamik und Heterogenität des Komplexes, die diesen Schritt charakterisieren. Um zu verstehen, wie das Substrat ComK zum MecA-ClpC-Komplex rekrutiert wird, wurde der ComK-MecA-ClpCKomplex in vitro rekonstituiert und Kernspinresonanz(NMR)-Spektroskopie sowie weitere biophysikalische Techniken wie zum Beispiel Mehrwinkel-Lichtstreuung angewendet. Ich fand heraus, dass die Zugabe von ComK den MecA-ClpC-Komplex durch Bildung eines homogenen ternären Proteinkomplexes stabilisiert, der in Gegenwart von ATP ein ClpC-Hexamer, vier MecA- und zwei ComK-Moleküle enthält. Die strukturellen Unterschiede zwischen den MecA-ClpC- und den ComK-MecA-ClpC-Komplexen wurden auch durch Kleinwinkel-Röntgenstreuungsdatensätze überwacht, die das Vorhandensein der Wechselwirkung zwischen ComK und MecA weiter bestätigten.
- Organisationseinheit(en)
-
AG Strukturbiologie
- Typ
- Dissertation
- Anzahl der Seiten
- 165
- Publikationsdatum
- 2023
- Publikationsstatus
- Veröffentlicht
- Elektronische Version(en)
-
https://doi.org/10.15488/13229 (Zugang:
Offen)