Unangenehm für die künftigen Schlossbewohner sei „das Getöse, welches Fuhrwerke auf dem Steinpflaster hervorbringen“ sowie „die Passage von Viehheerden, Mist- und Cloak-Wagen“. Besonders seien es die an den Markttagen nachmittags aus der Stadt heimkehrenden Wagen, „deren Führer sich häufig im angeheiterten Zustande befinden, die viel Spektakel machen“. Außerdem zerschneide diese dammartige erhöhte Straße die Parkanlagen, so Heinrich Tramm in einem Bericht vom 18. Jannuar 1860. Er bemängelt den Verlauf der zum Schaufelde führenden Chaussee, welche von der Nienburger Straße abzweigt und direkt an der westlichen Grenze des Gartens zu Monbrillant entlangläuft. Sein Vorschlag: Die lästige Chaussee zu beseitigen, den Schloßpark nach Norden bis zum Schneiderberge zu erweitern und durch Ankauf einiger Privatgrundstücke abzurunden. So geschrieben, so geschehen. Auf diese Weise entsteht der heutige Welfengarten. 1720 im barocken Stil durch den Gartenkünstler Ernst August Charbonnier angelegt, umgab er den Vorgängerbau Schloss Monbrillant und wurde später zu einem englischen Landschaftsgarten umgestaltet. Der Landschaftsarchitekt Kamel Louafi nimmt 2016 Laufrouten der Parkbesucherinnen und -besucher und den ursprünglichen Fluss des Wasserlaufs im Schlosspark wieder auf. Sitzelemente und Lichtführung zeichnen heute den historischen Verlauf nach.
(Text: Dr. Ariane Walsdorf)