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Auswirkungen der Energiewende auf Industrie und Arbeitswelt

Auswirkungen der Energiewende auf Industrie und Arbeitswelt

Mehr als 200 Expertinnen und Experten nehmen an Neunten Niedersächsischen Energietagen teil

Die Auswirkungen der fluktuierenden Einspeisung regenerativer Energie auf den Industriestandort Deutschland und die Gesellschaft waren das zentrale Thema der neunten Niedersächsischen Energietage (NET), die vom Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) ausgerichtet wurden. Dazu hatten sich mehr als 200 Expertinnen und Experten zur gemeinsamen Diskussion in der Kaiserpfalz Goslar zusammengefunden. Schirmherr der Veranstaltung war Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. Zum EFZN gehören neben der Leibniz Universität Hannover auch die Universitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen und Oldenburg.

In seiner Eröffnungsrede sprach EFZN-Vorstandsmitglied Prof. Michael Breitner, Institut für Wirtschaftsinformatik an der Leibniz Universität Hannover und Sprecher des Vorstands des Leibniz Forschungszentrum Energie 2050, über die Chancen und Herausforderungen der Energiewende in Niedersachsen. Dabei betonte er die Bedeutung der Niedersächsischen Energietage für den transdisziplinären Dialog zwischen Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft: „Um den großen Herausforderungen der Energiewende adäquat begegnen zu können, muss der Systemgedanke präsenter werden. Das geht nur über transdisziplinäre Zusammenarbeit, beispielsweise mit dem fachübergreifenden Methodenaustausch innerhalb der Energieforschung. Durch die gemeinsam mit dem Land erarbeitete neue Struktur des EFZN als gemeinsames wissenschaftliches Zentrum der fünf Mitgliedsuniversitäten Braunschweig, Clausthal, Göttingen, Hannover und Oldenburg sind wir auf einem guten Weg, die niedersächsische Energieforschung in dieser Hinsicht zielführend aufzustellen“, sagte Professor Breitner.     

In der anschließenden Plenarveranstaltung herrschte Einigkeit darüber, dass die Energiewende den Industriestandort Deutschland insgesamt voran bringe. Man dürfe dabei aber nicht einseitig auf einzelne Technologien setzen, da sich das Energiesystem von einer statischen zu einer dynamischen Struktur entwickle. Flexibilität und Schnelligkeit mit Blick auf das Gesamtsystem seien daher das Gebot der Stunde. Dies gelte in gleichem Maße für die Gestaltung und Umsetzung von verlässlichen politischen Rahmenbedingungen. Ein zu zögerliches Handeln, zum Beispiel beim Ausbau der Elektromobilität, könnte fatale Auswirkungen auf den gesamten Industriestandort Deutschland haben, so die einhellige Auffassung der Referenten. Der zweite Veranstaltungstag war dann von vertiefenden Fachforen geprägt: „Stromspeicher im intelligenten Energiesystem“, „Eigenversorgung – Entsolidarisierung oder notwendiges Element der Energiewende?“, „Produktionstechnische Herausforderungen bei der Förderung und Speicherung von Stoffen im tiefen geologischen Untergrund“, „Energiewende: (er)neuerbare Arbeitswelt“ sowie „Elektromobilität – Fluch oder Segen für die Stromnetze?“.

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