Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung neuer Schwerpunktprogramme (SPP) beschlossen, die in hohem Maße interdisziplinär ausgerichtet sind und sich durch den Einsatz innovativer Methoden auszeichnen. Dazu gehört das SPP 1894 „Volunteered Geographic Information: Interpretation, Visualisierung und Social Computing“. Zum Antragstellerteam gehören Prof. Burghardt (Institut für Kartographie, TU Dresden), Prof. Wolfgang Nejdl (Leibniz Universität Hannover, Forschungszentrum L3S), Prof. Jochen Schiewe (HafenCity Universität Hamburg, g2lab Geoinformatik und Geovisualisierung) und Prof. Monika Sester (Leibniz Universität Hannover, Institut für Kartographie und Geoinformatik). Als Koordinator und Sprecher wird Prof. Burghardt tätig sein.
Das neue DFG-Schwerpunktprogramm zählt zu den insgesamt 18 neu eingerichteten, die Anfang 2016 ihre Arbeit aufnehmen. Insbesondere durch Verbreitung von sozialen Netzwerken, Web-2.0-Plattformen und kostengünstigen Sensortechnologien hat sich in den letzten Jahren die Verfügbarkeit von raumbezogenen Daten rasant entwickelt.
Kennzeichen dieser Entwicklung ist die Beteiligung der Nutzer, die unter Verwendung von Smartphones und sonstigen mobilen Geräten „nutzergenerierte geografische Informationen“ (Volunteered Geographic Information, kurz VGI) erzeugen. Diese Daten bieten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten sowohl für die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen z.B. in den Bereichen Umwelt, Gesundheit oder Verkehr aber auch für die Entwicklung kommerzieller Produkte und Dienstleistungen.
Wesentlicher Kern des beantragten Schwerpunktprogramms ist die Fragestellung, wie Visualisierungsmethoden zur Erschließung von VGI beitragen und die Interaktion zwischen Handlungsakteuren unterstützen können. Forschungsfragen betreffen hier sowohl den Bereich der Gewinnung raumbezogener Informationen, der visuellen Analyse und kartografischen Kommunikation als auch die Berücksichtigung des sozialen Kontexts bei der Erhebung und Nutzung von VGI.