Gemeinsame Wege zur Klimaresilienz

© Foto: Sören Pinsdorf
Die Tagung betrachtete das Thema Klimaresilienz aus einer europäischen Perspektive.

Rückblick auf das EULiST-Symposium 2024 an der Leibniz Universität Hannover

Am EULiST-Symposium zu Klimaresilienz und Klimaneutralität, das am 2. und 3. Dezember 2024 stattfand, haben mehr als 80 Professorinnen und Professoren, Forschende und Studierende aus ganz Europa sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung teilgenommen. Zu den besonderen Gästen zählten Organisationen wie der Deutsche Wetterdienst, Urban Innovation Vienna und der stellvertretende Bürgermeister von Athen für Umwelt- und Klimafragen. Diese zweitägige Veranstaltung wurde von der Leibniz Universität Hannover (LUH) ausgerichtet und gemeinsam mit der Stadt Hannover, der Nationalen Technischen Universität Athen und der Technischen Universität Wien organisiert. Sie wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Das Symposium wurde von LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping zusammen mit Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover, eröffnet. Sie unterstrichen die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen auf dem Weg zur Klimaresilienz. Onay erklärte: „Hannovers Hochschulen und die Stadtverwaltung befassen sich bereits intensiv mit Nachhaltigkeits- und Klimaschutzthemen, denn wir haben viele Schritte unternommen, um bis 2035 klimaneutral zu werden. Um unsere Städte klimaresilienter zu machen und unsere Klimaziele zu erreichen, brauchen wir die Expertise von Forschenden.”

Die Keynotes boten weitere Einblicke in die Thematik der Klimaresilienz: Prof. Jörg Schröder und Anna Pape vom Institut für Entwerfen und Städtebau der LUH hoben innovative Ansätze im Städtebau und in der Stadtplanung hervor. Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Stadt Hannover, hat über das Engagement der Stadt zu Klimaschutz und klimaresilienten Maßnahmen referiert, während Nikos Chrysogelos Einblicke in Athens Umweltstrategien gab. Dr. Johannes Lutter von Urban Innovation Vienna erläuterte strategische Initiativen zur urbanen Resilienz.

Nachmittags fanden Sessions und Workshops mit Expertinnen und Experten der Nationalen Technischen Universität Athen, der Technischen Universität Wien, der LUH und der Universität L’Aquila statt. Die Themen reichten von klimaresistenter Stadtplanung, nachhaltiger Mobilität bis hin zu Citizen Science und Digitalisierung zur Förderung der Nachhaltigkeit. Fortschrittliche Methoden wie multispektrale Bildgebung für Klimaanpassungsstrategien und die Modellierung klimagetriebener Turbulenzen mit dem PALM-Modell wurden ebenfalls vorgestellt.

Der zweite Tag des Symposiums umfasste Workshops zu Finanzierungsmöglichkeiten der EU für Klimaresilienzprojekte, die gemeinsam vom EU-Hochschulbüro der LUH und dem Referat für Internationale Angelegenheiten der Stadt Hannover präsentiert wurden, sowie eine Gesprächsrunde über die Rolle der Hochschulbildung bei der Förderung von Klimaresilienz und -neutralität. Diese Sitzung betonte die Synergie zwischen Wissenschaft und praktischer Umsetzung nachhaltiger Praktiken.

Solche Interaktionen fanden auch in den Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer Widerhall. Mohammad Tawhid von der Universität L’Aquila bemerkte: „Die Veranstaltung war eine inspirierende Gelegenheit, sich mit Kommilitonen und Fachleuten aus den EULiST-Partneruniversitäten und der Stadt Hannover auszutauschen. Das Symposium hat meinen Horizont nicht nur erweitert, sondern auch mein Interesse an einer Zusammenarbeit in Projekten zur Nachhaltigkeit und Klimaresilienz gestärkt.“ Professorin Eleni Alexandrou von der NTUA beobachtete: „Die Mischung aus Wissenschaft, Forschung und öffentlichen sowie kommunalen Vertreterinnen und Vertretern war sehr fruchtbar und gab uns die Gelegenheit, Fragen der Klimaanpassung und Resilienz in einem erweiterten Kontext zu betrachten.“ Diese Meinung teilte Professor Jörg Schröder von der LUH, der hervorhob, dass sich durch den Impuls von EULiST neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Universitäten und Städten des Netzwerks eröffnen, insbesondere mit und zwischen Hannover, Wien und Athen. Gleichzeitig biete der Schwerpunkt Städte – Klimaneutralität – Klimaresilienz eine hervorragende Möglichkeit für weitere Aktivitäten, z. B. eine Summerschool und Kooperationen in Lehre und Forschung.

Das Symposium bereicherte die Perspektiven der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und initiierte ein Netzwerk der Zusammenarbeit, das für zukünftige Bemühungen im Bereich der Klimaresilienz essenziell ist. Dies fasste Theda Minthe zusammen, die als Leiterin Wissenschaftsstadt Hannover mit Stephen Sechrist vom Hochschulbüro für Internationales das Symposium konzeptionell vorbereitet hatte: „Wir haben von den Kolleginnen und Kollegen aus Wien und Athen viele interessante Anregungen bekommen. Die Europäische Hochschulallianz EULiST ist also auch für kommunale Wissensnetzwerke sehr interessant.“

Aufbauend auf den Diskussionen dieser Veranstaltung findet am 21. und 22. November 2025 eine globale EULiST-Konferenz mit dem Titel „Co-Creating Climate Resilient Societies" an der Universidad Rey Juan Carlos in Madrid, Spanien, statt. Diese soll den in Hannover erzeugten Schwung weiterführen und sich auf globale Strategien zur Schaffung resilienter Gesellschaften angesichts des Klimawandels konzentrieren.

Weitere Informationen über EULiST: https://eulist.university/