Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat heute die Bewilligung einer zweiten Förderperiode für den Sonderforschungsberiech (SFB) 1368 „Sauerstofffreie Produktion – Prozesse und Wirkzonen in sauerstofffreier Atmosphäre zur Entwicklung zukunftsfähiger Produktionstechniken und Fertigungsverfahren“ bekannt gegeben. Damit stehen den Forschenden unter der Leitung des Sprechers Professor Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier bis Ende 2028 gut 10,5 Millionen Euro zur Fortführung ihrer exzellenten Forschung zur Verfügung.
„Das ist eine tolle Nachricht für uns und den Maschinenbau in Hannover“, freut sich Professor Maier. „Wir haben mit der sauerstofffreien Produktion in den letzten vier Jahren ein gänzlich neues Forschungsgebiet erschlossen und gezeigt, dass wir damit bisherigen Produktionsprozesse um neue Möglichkeiten erweitern, die Leistungsfähigkeit der erzeugten Produkte signifikant steigern und zudem völlig neuartige Prozesse ermöglichen können.“
Produktionsprozesse in der metallverarbeitenden Industrie werden heute fast ausschließlich unter Anwesenheit von Sauerstoff durchgeführt. Die dabei zwangsläufig stattfindende Oxidation der Metalloberflächen wirkt in der Fertigung überwiegend als Störfaktor. Eine Produktion in sauerstofffreier Atmosphäre hat dagegen das Potenzial, in technischer, wirtschaftlicher sowie ressourcenschonender Hinsicht enorme Fortschritte zu erzielen.
In der ersten Förderperiode haben die Forschenden des Sonderforschungsbereichs gezielt die grundlegenden Auswirkungen vollkommener Abwesenheit von Sauerstoff bei verschiedenen Produktionsprozessen untersucht. Es zeigte sich, dass im ganz überwiegenden Teil der betrachteten Prozesse die Effekte durch die Sauerstofffreiheit nicht nur kleine Verbesserungen bewirken, sondern tatsächlich die erhofften großen Technologiesprünge. So wurde dem SFB bei der Bewertung durch die 13-köpfige Begutachtungsgruppe dann auch ein hohes disruptives Potential für diese weltweit einzigartige und neue Forschungsidee attestiert.
Auf Basis dieser hervorragenden Ausgangsposition soll nun in der zweiten Förderperiode das Forschungsprogramm konsequent weiterentwickelt werden. Ziel ist es unter anderem das durch die vielen großen Effekte aufgezeigte Potential weiter auszuschöpfen. Damit werden weitere Grundlagen gelegt, um am Ende der Gesamtlaufzeit ein ganzheitliches Verständnis über die Vorgänge bei der sauerstofffreien Produktion zu erlangen und damit einer Übertragung in die industrielle Praxis den Weg zu ebnen.
Im Sonderforschungsbereich 1368 arbeiten acht Institute der Leibniz Universität Hannover, vier Institute der Technischen Universität Clausthal, der Lehrstuhl Datenmanagement im Maschinenbau der Universität Paderborn sowie das Laser Zentrum Hannover zusammen. Sprecherhochschule ist die Leibniz Universität Hannover. Insgesamt forschen fast 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 19 Teilprojekten. Die jetzt bewilligte Förderperiode von 2025 bis 2028 ist die zweite von maximal drei möglichen Förderperioden.
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier, Sprecher des Sonderforschungsbereichs und geschäftsführender Leiter des Instituts für Werkstoffkunde der Leibniz Universität unter Telefon +49 511 762 4311 oder per E-Mail unter maier@iw.uni-hannover.de gern zur Verfügung.