Ist es sinnvoll für ältere Menschen, ein Multinährstoffsupplement als Nahrungsergänzung zu nehmen? Dieser Frage ging die Nutrimag-Studie des Instituts für Food and One Health (FOH) der Leibniz Universität Hannover (LUH) nach – mit besonderem Augenmerk auf einige oft kritische Vitamine und langkettige Omega-3-Fettsäuren. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine Supplementierung von großem Nutzen für viele Seniorinnen und Senioren sein und unter anderem die Entstehung von „stillen“, nicht wahrnehmbaren Entzündungsprozessen im Körper reduzieren kann. Diese „silent inflammations“ fördern Alterungsprozesse und begünstigen nachgewiesenermaßen zahlreiche Erkrankungen – von Arteriosklerose bis hin zu Insulinresistenz.
Für die Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Hahn wurde zunächst der Ernährungszustand von 134 gesunden, körperlich aktiven Frauen und Männern ab einem Alter von 70 Jahren erhoben. Der älteste Teilnehmer war über 100 Jahre alt. Im Mittelpunkt stand dabei die Versorgung mit den Vitaminen D, B12 und Folat (Folsäure) sowie mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren, die typischerweise mit Fisch aufgenommen werden. Grundsätzlich wiesen die Studienteilnehmenden eine für diese Altersgruppe überdurchschnittlich gute Versorgung mit den im Alter oft kritischen Nährstoffen auf. Dies traf jedoch nicht auf die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren zu, die eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems spielen und Entzündungen entgegenwirken. Die Versorgung war zu Studienbeginn bei 90 Prozent der Teilnehmenden unzureichend. Insgesamt fanden sich bei 10 bis 20 Prozent der Teilnehmenden auch darüber hinaus Zeichen eines schlechten Nährstoffstatus.
Die Studienergebnisse legen nahe, dass vor allem eine Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren unbedingt empfehlenswert ist. Rein über die Ernährung ist eine wünschenswerte Versorgung bei den hierzulande üblichen Ernährungsgewohnheiten kaum sicherzustellen. Von einer Supplementierung können Seniorinnen und Senioren und auch vermutlich viele jüngere Menschen stark profitieren.
Trotz des insgesamt guten Gesundheitszustandes wiesen viele Studienteilnehmerinnen und –teilnehmer eine „silent inflammation“ auf. Diese nicht wahrnehmbaren Entzündungsprozesse können mit zellulären und plasmatischen Markern nachgewiesen werden. Die chronisch erhöhten Werte konnten mit dem Multinährstoffsupplement wirksam behandelt und auf diese Weise das Entzündungsgeschehen reduziert werden. Die Nährstoffgabe hatte außerdem einen günstigen Einfluss auf die häufig erhöhten Blutspiegel der Aminosäure Homocystein. Vitamin B12 und Folsäure senkten die Konzentration der für Gefäß- und Hirnfunktion schädlichen Aminosäure deutlich.
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr. Andreas Hahn, Institute for Food and One Health (FOH) der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 5093 oder per E-Mail unter hahn@nutrition.uni-hannover.de gern zur Verfügung.