Wie leben wir in unseren Nachbarschaften in Hannover? Was ist Bewohnerinnen und Bewohnern für ein gelungenes Miteinander im Alltag wichtig? Welche Infrastrukturen, Begegnungsräume und Austauschformate werden dafür benötigt? Diese Themen werden in einer groß angelegten Befragung des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover (LUH) untersucht. Am 24. Februar startet die dritte Befragungswelle des Projekts „Was hält uns zusammen?“ unter Bewohnerinnen und Bewohnern der Landeshauptstadt Hannover – nach den ersten beiden Runden in den Jahren 2021 und 2023.
Erneut werden per Zufallsstichprobe Bewohnerinnen und Bewohner Hannovers ausgewählt und zur Beteiligung aufgerufen. Die Umfrage ist Teil einer bundesweiten Befragung, genannt „Regionalpanel“, das vom Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) durchgeführt wird, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel der Umfrage, die in das Forschungsprojekt „Soziale Infrastrukturen im Nexus Nachbarschaft“ eingebettet ist, ist die Untersuchung lokaler Mechanismen des Gelingens von gesellschaftlichem Zusammenhalt. Sie wird als Wiederholungsbefragung in zwölf Kommunen Deutschlands in Niedersachsen, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt durchgeführt. Dazu gehören neben Großstädten wie Hannover auch kleinere Städte und Ortschaften wie Einbeck und Bad Grund in Niedersachsen.
Deutschlandweit sind rund 45.000 Menschen zur Teilnahme aufgerufen. Die Einladung erfolgt zweistufig per Post. Zunächst ist die Umfrage nur online freigeschaltet, ab Anfang April wird sie auch als Papier-Fragebogen verschickt. Die Forschenden möchten herausfinden, wie es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland bestellt ist. Im ersten Schritt richten sie ihren Blick auf das lokale Umfeld: die Nachbarschaft, die Versorgung vor Ort, das kleinräumige Mitmachen und Mitgestalten im und für das Gemeinwesen. Im zweiten Schritt werden regionale Vergleiche angestellt, um Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Lebensweisen und Alltagspraktiken sowie Formen des Zusammenhalts aufzuzeigen. Welche konkreten Herausforderungen gibt es speziell für Städte wie Hannover? Wie kann es gelingen, Zusammenhalt zu fördern, und welche Maßnahmen braucht es dafür? Prof. Dr. Peter Dirksmeier vom Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der LUH erhofft sich einen guten Rücklauf: „Je mehr der angeschriebenen Bewohnerinnen und Bewohner Hannovers sich beteiligen, desto aussagekräftiger sind die Untersuchungsergebnisse.“
Das Forschungszentrum Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) ist ein vom BMBF gefördertes Institut, das in einem dezentralen Netzwerk elf universitärer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen räumliche, soziale und politische Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens untersucht. Gemeinsam werden die mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen mit empirischen Untersuchungen und großangelegten Vergleichen praxisrelevante Vorschläge erarbeiten, die dazu beitragen sollen, den gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen.
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen stehen Ihnen Prof. Dr. Peter Dirksmeier und Dr. Angelina Göb, Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie, unter Telefon +49 511 762 3535 oder per E-Mail unter dirksmeier@kusogeo.uni-hannover.de oder goeb@kusogeo.uni-hannover.de gern zur Verfügung.