Der Inhaber der Leibniz-Stiftungsprofessur der Leibniz Universität Hannover, Prof. Wenchao Li, nimmt Leibniz'' diesjährigen Geburtstag am 1. Juli zum Anlass, um einen kritischen Rückblick auf die "politische Indienstnahme" von Leibniz-Jubiläen zu werfen: Der Vortrag von Prof. Li unter dem Titel "WIE LEIBNIZ deutsch WURDE - Nachdenken vor dem großen Leibniz-Jahr 2016" findet am 1. Juli um 17.15 Uhr im Kali-Chemie-Hörsaal (2501-202), Callinstr. 3-9, 30167 Hannover, statt. Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover wird ein Grußwort halten. Weitere Redner sind Prof. Rolf Wernstedt sowie Prof. Dr.-Ing. Erwin Stein. Musikalisch wird die Veranstaltung umrahmt von Udo Grimm (Klarinette), Stephan Meier (Vibraphon) und Klaus Angermann (Erzähler). Interessierte sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Als Leibniz 1716 verstarb, nahm die Hannoversche Öffentlichkeit bekanntlich kaum Notiz davon. 160 Jahre später, 1876, wurden die hiesigen Honoratioren durch Leibnizens "Übersiedlung nach Hannover" vor 200 Jahren dazu bewegt, ihn endlich als "unseren Leibniz" zu beanspruchen. 40 später, im Jubiläumsjahr 1916, wurde aus "unserem Leibniz" dann ein "echter Deutscher", die Verkörperung "deutscher Tugenden der Gründlichkeit, der Ordnung, des Glaubens", und bald noch ein "früher Vorkämpfer der Jugendertüchtigung, der allgemeinen Wehrpflicht und sogar des Arbeitsdienstes". Mit dieser Rückschau möchte Prof. Wenchao Li, der selber jedes Jahr zahlreiche Veranstaltungen in Hannover und im Ausland durchführt, die Leibniz-Jubiläen kritisch reflektieren - gerade auch vor dem Hintergrund des kommenden Jahres: 2016 jährt sich der Geburtstag von Gottfried Wilhelm Leibniz zum 370. und der Todestag zum 300. Mal. Für die Begehung des doppelten Jubiläums sind weltweit, an der Leibniz Universität, in der Stadt und Region zahlreiche Veranstaltungen geplant.
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