Das Land Niedersachsen hat am 15. November 2022 erneut Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um die Hochschulentwicklung verdient gemacht haben, mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Zwei der Preisträgerinnen und Preisträger stammen aus der Leibniz Universität Hannover (LUH): Sprachwissenschaftlerin Dr. Katja Politt hat den Lehrpreis erhalten, Ingenieur Dr.-Ing. Clemens Hübler ist als Wissenschaftler in einer frühen Karrierephase für seine Forschung ausgezeichnet.
Wertschätzung für begeisternde Lehre
Dr. Katja Politt forscht seit 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Seminar zur Struktur grammatischer Kategorien aus gebrauchsbasierter Perspektive. In ihrer Lehre legt sie Wert darauf, mit den Studierenden in den Dialog zu treten und sie für die Sprachwissenschaft zu begeistern. Den Wissenschaftspreis erhält sie für ihren Beitrag zur Verbesserung der Lehre und deren Ausrichtung darauf, nicht nur Fakten und Methodenwissen zu vermitteln, sondern die Studierenden zum selbstständigen analytischen und kritischen Denken anzuregen.
„Das kollegiale Umfeld am Deutschen Seminar bietet optimale Bedingungen zur Professionalisierung der Lehre, da wir in engem Austausch stehen, sowohl bei der Planung von Veranstaltungen als auch bei der Betreuung von Studierenden“, sagt Politt und ergänzt: „Zusätzlich bietet das Team Mediendidaktik des ZQS Unterstützung zur Umsetzung innovativer und interaktiver Methoden – ein besseres Umfeld kann ich mir nicht vorstellen.“ Der Preis bedeutet für Politt Wertschätzung für einen im akademischen Arbeitsbereich unterschätzten Bereich – die Lehre.
Mit dem Lehrpreis ausgezeichnet werden Personen, die durch die Entwicklung und Implementierung innovativer Lehrkonzepte und ihre besonders motivierende Art zu lehren überzeugen. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Gesellschaftlich relevante Forschung
Dr. Clemens Hübler ist Post-Doktorand und Gruppenleiter am Institut für Statik und Dynamik und forscht seit acht Jahren zur probabilistischen Untersuchung von Windenergieanlagen – also rund um die Fragen wie wahrscheinlich es ist, dass Windenergieanlagen kaputt gehen oder länger als geplant betrieben werden können. Ausgezeichnet wird er für seine anwendungsnahe und interdisziplinäre Arbeit zusammen mit der Industrie sowie seine grundlagenorientierte Forschung im Sonderforschungsbereich Offshore-Megastrukturen.
„Der Preis zeigt die gesellschaftliche Relevanz meiner Forschung – das ist mir sehr wichtig“, sagt Hübler, der sich für die Zukunft einerseits eine Weiterförderung der Windenergie wünscht, damit ihr volles Potenzial ausgeschöpft wird und dadurch mittel- bis langfristig die Energiepreise wieder sinken können. Andererseits wünscht er sich mehr Planungssicherheit und Perspektiven für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Mit dem Preis für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in der Phase nach der Promotion in herausragender Weise um die Hochschulentwicklung und durch ebenso herausragende wissenschaftliche Arbeit verdient gemacht haben. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.