Großer Erfolg für das Leibniz Forschungszentrum Inclusive Citizenship: Die Europäische Kommission fördert gleich vier neue Projekte am Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover. Das Gesamtvolumen der vier neuen EU-Projekte unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Lange liegt bei 1.100.000 Euro und verteilt sich auf einen Zeitraum von drei Jahren. Darüber hinaus ist das Institut als Partner bei weiteren EU-Projekten beteiligt. Um eine nachhaltige Umsetzung und einen praxisnahen Transfer zu gewährleisten, sind an den internationalen Projektkonsortien neben Universitäten stets auch öffentlichen Behörden und zivilgesellschaftliche Institutionen beteiligt.
In den Projekten MUSIC und ALL4INCLUSION stehen Fragen der Inklusion und zu den Schlüsselkompetenzen gesellschaftlich benachteiligter Gruppen im Vordergrund. Dabei zielt MUSIC darauf ab, Beschäftigte einer Universität für die Inklusion von internationalen Studierenden, vornehmlich Geflüchtete, Migrantinnen und Migranten aus Drittstaaten, zu sensibilisieren und Prozesse der Inklusion bestmöglich zu gestalten. Internationale Studierende sollen von den verbesserten Kompetenzen des Personals in den Anlauf- und Beratungsstellen profitieren. Internationale Partnerorganisationen entwickeln die Module eines Curriculums, welches fortlaufend optimiert wird. Die Evaluationsergebnisse münden in ein didaktisches Konzept, das als Handbuch verfügbar gemacht wird.
ALL4INCLUSION entwickelt Strategien in der Erwachsenenbildung, um die soziale Inklusion benachteiligter Gruppen zu stärken. Diese beziehen sich insbesondere auf Mitglieder sozialer Gruppen mit geringer formaler Bildung, die von Marginalisierung betroffen sind. Um das Ziel der verstärkten sozialen Inklusion dieser Menschen zu erreichen, identifiziert das Projekt zentrale soziale und digitale Kompetenzen und entwickelt auf dieser Grundlage Bildungsmaterial für die Erwachsenenbildung, um diese Kompetenzen zu stärken. Zielgruppe sind daher Erwachsenenbilderinnen und -bildner.
TEACH und CLIO behandeln die Problematik verschwörungstheoretischer, rechtspopulistischer sowie menschenfeindlicher Haltungen in Bildungskontexten. CLIO nimmt sich des Themas Diskriminierung durch Sprache an. Menschenverachtende Äußerungen haben jüngst immer mehr zugenommen. Auch in Berufsschulen und Betrieben tritt diskriminierendes Verhalten immer häufiger auf. Das Projekt möchte Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Schülerinnen und Schüler für das Thema Rassismus sensibilisieren. Dafür soll ein Netzwerk mit Berufsschulen und weiteren Akteuren gebildet werden. Ziel ist eine demokratisch geprägte Schulkultur, die Lehrende entlastet und Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit zur Mitbestimmung bietet.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels rücken Erwachsenenbildungs- einrichtungen zunehmend in den Fokus von Bildungsprojekten. Im Zusammenhang mit der steigenden Präsenz von Verschwörungstheorien im gesamteuropäischen Raum geht es bei dem Projekt TEACH darum, herauszufinden, in welchem Umfang diese Phänomene auch in die Erwachsenenbildung ausstrahlen. Darüber hinaus wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Weiterbildungsangebote entwickeln, die die Bekämpfung von Verschwörungstheorien und Falschinformationen als Querschnittsaufgabe der Erwachsenenbildung begreifen. Dafür sollen Lehrende in diesen Bereichen, besonders aber in der politischen und kulturellen Bildung, entsprechend geschult werden.
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Christoph Wolf, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Didaktik der Demokratie an der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 17318 oder per E-Mail unter c.wolf@ipw.uni-hannover.de gern zur Verfügung.