Der Senat des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat am 27. Juni 2019 dem Aufbau sieben neuer Institute und Einrichtungen zugestimmt. Er bestätigt damit einen Beschluss des Bundestages vom November vergangenen Jahres und nimmt die Quantentechnologie explizit in das Portfolio des DLR auf. In Hannover wird das Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik (DLR-SI) entstehen. Mit der Gründung des Instituts werden Kompetenzen im Bereich anwendungsorientierter Sensorik für neuartige Satellitenmissionen gebündelt und ausgebaut und Hannovers Position als Standort für die Quantentechnologie weiter gestärkt.
Internationale Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Industrie hatten die Konzeption der neuen Institute von April bis Mai 2019 evaluiert. In ihrem Gutachten bestätigten sie die wissenschaftliche Exzellenz und die gesellschaftliche Relevanz der sieben neuen DLR-Institute.
"In Hannover werden wir insbesondere quantentechnologische Lösungen für neue Quantensensoren entwickeln", erläutert Wolfgang Ertmer, Professor am Institut für Quantenoptik der Leibniz Universität und kommissarischer Leiter des neuen DLR-Instituts. Diese ermöglichen beispielsweise neue Erdbeobachtungsmissionen im Weltraum, um eine bessere Datenbasis für die Beurteilung von Änderungen des Wasserhaushaltes und der Eismassen auf der Erde oder vertiefte Einblicke in vulkanische Aktivitäten zu erhalten. Klimawandel, Landwirtschaft und menschliche Nutzung haben Einfluss auf die Verteilung von Grund- und Oberflächenwasser sowohl kleinräumig als auch im großen Maßstab. Wassermangel oder Extremereignisse können die Folge sein. Eine verbesserte Erdbeobachtung liefert einzigartige Informationen über die relevanten Prozesse im Erdsystem.
Bereits jetzt, in der Aufbauphase des Institutes, werden die ersten wissenschaftlichen Projekte angeschoben. Als erstes großes Weltraumprojekt ist die BECCAL-Mission zur Internationalen Weltraumstation ISS gemeinsam mit der NASA geplant.
Das neue Institut soll in der Nordstadt in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden großen Forschungsverbünden der Leibniz Universität im Bereich Quantentechnologie entstehen und eng mit diesen zusammenarbeiten.
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Wolfgang Ertmer, Institut für Quantenoptik, Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 3242 oder per E-Mail unter ertmer@iqo.uni-hannover.de gern zur Verfügung.