Großer Erfolg auf internationaler Ebene: 125 Teams aus mehr als 30 Nationen sind beim Studierendenwettbewerb des Willem C. Vis Moot in Hong Kong gegeneinander angetreten, um einen Fall nach dem UN-Kaufrecht vor einem fiktiven Schiedsgericht zu verhandeln. Mit dabei war auch ein Team der Juristischen Fakultät der Leibniz Universität. Die Studierenden aus Hannover zählten zu den besten deutschen Teams bei dem Wettkampf.
Als Schiedsrichter, die die Verhandlung leiten und die Studierenden bewerten, agieren jedes Mal hochrangige Praktiker und Professoren. Die Studierenden selbst schlüpfen in die Rolle der Anwälte. Aus Deutschland nahmen an dem Wettbewerb zwölf Universitäten teil. Zunächst müssen die Teams in der Vorrunde zweimal die Klägerposition und zweimal die Beklagtenposition vertreten. Zusammen mit fünf weiteren deutschen Teams zog das Team der Leibniz Universität Hannover in die Finalrunden ein, wo im K.O. System plädiert wird. Erst in der Runde der besten 16 Teams musste sich das Team geschlagen geben und schied damit zusammen mit dem Team der Humboldt Universität Berlin als letztes deutsches Team aus.
Ein ganz besonderer Erfolg gelang Sophia Norda. Die 21-Jährige belegte Platz 2 von rund 400 Studierenden aus der ganzen Welt beim Neil Kaplan Award, mit dem der beste Teilnehmer in der Vorrunde ausgezeichnet wird. Die 19-jährige Anna Ordina wurde mit einer Honourable Mention des Neil Kaplan Awards ausgezeichnet. Sie schaffte es unter die besten 33 Studierenden der Vorrunde. Dem diesjährigen Team gehörten außerdem an: Alina Holze (21 Jahre / 5. Semester), Gerrit Ippen (23 Jahre / 3. Semester), Henna Rahimi (18 Jahre / 3. Semester) und Siegfried Schumacher (21 Jahre / 3. Semester).
Zu dem herausragenden Erfolg trug außerdem eine Honourable Mention für den besten Beklagtenschriftsatz bei. Das Team aus Hannover gehört damit auch in dieser Kategorie zu den 23 besten Teams des Wettbewerbs und reist mit erheblichem Rückenwind zum, zweiten Teil des Vis Moot nach Wien.
„Mein herzlicher Glückwunsch geht an das Vis Moot Team der Leibniz Universität Hannover und die beiden Coaches Robert Bähr und Karolina Mieszaniec“, sagt Prof. Dr. Christian Wolf, der mit seinem Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Deutsches, Europäisches und Internationales Zivilprozessrecht seit mehr als elf Jahren den Vis Moot für die Juristische Fakultät betreut. „Wir hatten in diesem Jahr ein hochmotiviertes und, wie die Ergebnisse zeigen, ausgezeichnetes Team“, erklärte Wolf weiter.
Zum Vis Moot
Der Willem C. Vis Moot ist ein internationaler Studierendenwettbewerb, der in Hong Kong und Wien ausgetragen wird. Dabei kommt an beiden Austragungsorten der gleiche Fall zur Verhandlung, allerdings dürfen die Teilnehmer, die in Hong Kong plädiert haben, nicht in Wien plädieren. Verhandelt wird vor einem internationalen Schiedsgericht nach den Regeln einer bestimmten Schiedsorganisation, in diesem Jahr nach den Regeln des CENTER FOR ARBITRATION AND MEDIATION OF THE CHAMBER OF COMMERCE BRAZIL - CANADA (CAM/CCBC). In der Sache ging es um einen Entwicklungs- und Verkaufsvertrag über Flugzeugturbinenschaufeln. Der Fall ist nach der United Nations Convention on Contracts for the International Sale of Goods (CISG) oder UN-Kaufrecht zu entscheiden. Prozessual hatten sich die Teilnehmer mit der Frage auseinanderzusetzen, ob der Beklagte Prozesskostensicherheit beantragen kann und ob der Kläger die Klage rechtzeitig erhoben hat. Im materiell-rechtlichen Teil war zu diskutieren, welcher Wechselkurs für die Kaufpreisberechnung zugrunde zu legen ist und zu welchen Lasten Überprüfungsgebühren nach dem Geldwäschegesetz im Heimatstaat des Verkäufers gehen.
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Hinweis an die Redaktionen
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr. Christian Wolf, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Deutsches, Europäisches und Internationales Zivilprozessrecht, unter Telefon +49 511 762 8269 oder per E-Mail unter wolf@jura.uni-hannover.de gern zur Verfügung.