Was heutzutage in der Eigenverantwortung der Universitäten liegt, bedurfte in den siebziger Jahren noch eines Gesetzes: Am 29. März 1974 wurde mit der Verkündung des „Gesetzes über die Errichtung einer Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Hannover“ der Grundstein für die heutige Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Leibniz Universität Hannover (LUH) gelegt. Die Fakultät wuchs rasch und hat seit inzwischen 30 Jahren auf dem Conti-Campus ihre Heimat gefunden.
Jetzt haben zahlreiche Mitglieder der Fakultät, Alumni und Gäste bei einem Festakt am 10. April den 50. Geburtstag der Fakultät gefeiert. Neben Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stadt Hannover sprach Festrednerin Dr. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes und Alumna der Fakultät, zum Thema „Demokratie braucht Daten“. Eine Zeitreise in die Gründungszeit unternahm Prof. Dr. em. Lothar Hübl, früherer Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und Rektor a. D. der Universität Hannover, in seinem Vortrag zur „Studiensituation der siebziger Jahre“. Auch Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der LUH, sowie Prof. Dr. Maik Dierkes, Dekan der Fakultät, gaben aus ihrer Perspektive einen Abriss der Fakultätssituation früher und heute. Zudem teilten Martina Dannenbring, Mitarbeiterin im Studiendekanat, und die Studierenden Ana-Lena Bode und Madita Kölbel ihre Sicht auf die Fakultät.
Der Themenbereich hat in Hannover eine lange Tradition. Einzelne wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Polytechnischen Schule zu Hannover gab es bereits im Jahr 1872. 1974 startete die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät an der damaligen Technischen Universität Hannover mit 170 Studierenden. Sie wuchs sehr schnell: Die zunächst erwartete Zahl von 600 bis 700 Studierenden war schon wenige Jahre nach der Gründung überschritten. Zunächst war die Fakultät im so genannten Nebenstandort in der Wunstorfer Straße untergebracht. Zusätzliche Raumanmietungen kamen hinzu, bis das Land vor 30 Jahren das ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental AG erwarb und die Fakultät im dortigen ehemaligen Direktionstrakt ansässig wurde.
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Hannover war eine der ersten wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland, die die Kombination von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre angeboten hat. Der Gründungsgeneration war es außerordentlich wichtig, beide Teildisziplinen in einem Studiengang zu vereinen. Viele renommierte Professorinnen und Professoren aus der Anfangszeit blieben der LUH lange Jahre, zum Teil auch in weitreichenden Funktionsämtern, verbunden, etwa Prof. Dr. Lothar Hübl, Prof. Dr. Ursula Hansen oder Prof. Dr. Arnold Picot.
Heute forschen und lehren 25 Professorinnen und Professoren und etwa 120 Doktorandinnen und Doktoranden an 21 Instituten. Mehr als 16.000 Absolventinnen und Absolventen haben hier ihr Studium abgeschlossen, knapp 800 haben promoviert. 2023 bildete die Fakultät etwa 3.500 Studierende in den Studiengängen Wirtschaftswissenschaft, Wirtschaftsingenieur und Arbeitswissenschaft aus. Die Forschungsschwerpunkte sind „Financial Markets and the Global Challenges“, „Gesundheit und Bevölkerung“ und „Nachhaltige Globalisierung: Umwelt, Handel, Migration und Entwicklung“. Die Fakultät ist national und international sehr gut vernetzt.
Die Forschungsaktivitäten stehen in enger Wechselwirkung mit der Lehre – Ziel ist eine hochwertige und wissenschaftlich fundierte Lehre. Bereits im Bachelorstudium ist eine Vertiefung auf Spezialisierungsrichtungen möglich, die dann im Masterstudium weiterverfolgt werden können. Im Masterstudium wird auch ein durchgängig englischsprachiges Studium angeboten. Die Studienprogramme decken alle wichtigen Gebiete der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre, der Statistik und der empirischen Wirtschaftsforschung ab.
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Mechtild Freiin v. Münchhausen, Leiterin des Referats für Kommunikation und Marketing und Pressesprecherin der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon 0511 762-5342 oder per E-Mail unter kommunikation@uni-hannover.de gern zur Verfügung.