Palästinensische Kindheit und Jugend - 'Für die bin ich ein Feind'
Doris Bühler-Niederberger ist Kindheitsforscherin und gibt gegenwärtig zusammen mit ihrem Kollegen Manfred Liebel ein Buch zur Kindheit und Jugend palästinensischer Menschen heraus (Verlag Westfälisches Dampfboot, Erscheinung: Aprl 2025). Das aktuelle und grauenhafte Geschehen in Gaza betrifft Kinder in ganz besonderem Maße und hat letztlich den beiden Autor*innen den Anstoß gegeben, sich der Kindheit und Jugend palästinensischer Menschen zuzuwenden. Dabei haben sie bald festgestellt, dass Kinder und Jugendliche palästinensischer Herkunft bereits seit Jahrzehnten in einem Maße Leiden ausgesetzt sind und ihre Rechte missachtet werden, das der Aufmerksamkeit bedurft hätte und diese nur sehr begrenzt fand. Der Vortrag wird einige Informationen zum gegenwärtigen Geschehen präsentieren, vor allem aber auch zeigen, wie sehr und wie lange schon "Palästinensischsein" das Aufwachsen überschattet und die Kinder und Jugendlichen massiv benachteiligt, auch da, wo sie im angrenzenden oder sogar westlichen Ausland aufwachsen. Dazu werden Informationen aus (den wenigen) vorliegenden Studien und aus Berichten internationaler Organisationen zusammengestellt. Es wird auch auf Material aus Interviews mit palästinensischen Menschen zurückgegriffen und es werden Lebensgeschichten präsentiert, die von jungen Jahren an dadurch gekennzeichnet sind, dass diese Menschen "fehl am Platz", überall unerwünscht sind.
Der Vortrag findet online statt.
- Meeting-Link: https://uni-hannover.webex.com/uni-hannover-en/j.php?MTID=m841e20855cab48577d777722ad42b0ba
- Meeting-Kennnummer: 2787 860 9281
- Meeting-Passwort: Hind
Referent/Referentin
Prof. Doris Bühler-Niederberger ist Kindheitssoziologin und war bis zu ihrem Ruhestand 25 Jahre lang Professorin für Soziologie der Familie, der Jugend und er Erziehung an der Bergischen Univeristät Wuppertal. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Kindheit, Strukturen des Aufwachsens, Sozialisation sowie Privates Leben. Sie studierte Psychologie, Soziologie und Sozialgeschichte an der Universität Zürich. 1982 promovierte sie dort mit der Dissertationsschrift „Therapie und Zwang – teilnehmende Beobachtung in einer Suchtkrankenorganisation“. Bis zu ihrer Berufung zur Professorin für Soziologie an der Bergischen Universität Wuppertal 1994 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Zürich.
Veranstalter
Dr. Carmen Becker (Institut für Religionswissenschaft)
Termin
29. Januar 202514 Uhr Uhr - 15.30 Uhr Uhr