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Wissenschaftliche Nachwuchskräfte, die erstmalig lehren, begegnen vielfältigen Herausforderungen: In einer Vielzahl von neuen Rollen (Dozierende, Prüfende, Lernbegleitende, Vorbilder) sind didaktisches Know-how, technische Kompetenzen und die Beachtung rechtlicher und formaler Rahmenbedingungen gefragt. All dies kann gerade zu Beginn der Lehrtätigkeit ganz schön herausfordernd sein.
Um Ihnen möglichst schnell eine erste Orientierung und praktische Unterstützung zu bieten, stellen wir Ihnen auf dieser Seite eine Reihe an lehrunterstützenden Angeboten vor.
Digitale Tools und IT-Services
Um mit der Lehrvorbereitung beginnen zu können, gibt es einige grundlegende IT-Services, die jede Lehrperson benötigt. Unten links stehend finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Zugänge. Darüber hinaus stellt die LUH eine Vielzahl an Tools bereit, um Lehrveranstaltungen online zu ergänzen und begleiten, z.B. "EvaSys" für die Lehrevaluation und "stud.ip" sowie "ILIAS" als Lernmanagement-Tools. Im Sinne innovativer Lehre geht es jedoch nicht nur um den bloßen Einsatz digitaler Tools, sondern auch um die passenden Methoden zur didaktischen Verflechtung von Präsenz- und Online-Lernphasen. Informationen, Einführungskurse und Schulungen dazu finden Sie rechts unten unter "Tools für Studium und Lehre".
Begleitung und Feedback
Aufregung und Unsicherheiten in der neuen Rolle sind zum Einstieg in die Lehre normal. Durch kollegialen Austausch und Feedback ist es möglich, Rückhalt und Sicherheit zu gewinnen, für die Lehre wichtiges Wissen zu entwickeln und von Erfahrungen zu profitieren. Nutzen Sie die vorhandenen Möglichkeiten, sich mit einer erfahrenen Kollegin bzw. einem erfahrenen Kollegen auszutauschen oder auch, über das TAP-Verfahren ausführliches Studierendenfeedback zu erhalten. Für den Einstieg empfehlen wir ganz besonders das Mentoring (links).
Austausch und Netzwerk
Besonders zu Beginn der Lehrtätigkeit hilft es vielen, sich mit anderen Lehrenden auszutauschen und Erfahrungswerte zu teilen. Die folgenden Austauschformate mit unterschiedlichem Fokus, hier besonders der jährlich stattfindende Tag der Lehre, bieten Ihnen die Möglichkeit in Kontakt zu kommen und sich für Ihre Lehre inspirieren zu lassen.
Weiterbildung und Qualifizierung
Qualifizierungsveranstaltungen eignen sich für alle, die sich zu einem bestimmten Thema gezielt fortbilden möchten. Die LUH bietet ein breites Spektrum an Veranstaltungen speziell für die Entwicklung von Lehrkompetenz an. Für Lehrende mit wenig Lehrerfahrung empfehlen wir besonders die Veranstaltung "Lehrveranstaltungen professionell planen", da die Planung und Vorbereitung der Lehre der wirksamste Ansatzpunkt für gute Lehre ist.
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Hochschuldidaktische Einführungsveranstaltung zur Orientierung
Regelmäßig wird für wissenschaftliche Mitarbeitende sowie für Lehrbeauftragte eine hochschuldidaktische Einführungsveranstaltung angeboten.
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Die wichtigsten Grundlagen der professionellen Planung und Vorbereitung kennenlernen
Eine gute Vorbereitung hat den stärksten Einfluss auf die Qualität der Lehre. Wissen zur didaktischen Planung wie z.B. das Planungsprinzip "Constructive Alignment", das Konzept der "Kompetenzorientierung", die Formulierung von Lernzielen stellt die Basis für die Entwicklung von Lehrkompetenz dar.
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Grundlagen des Lehrens und Lernens systematisch, strukturiert und begleitet erlernen
Wer sich systematisch mit den wichtigsten Grundlagen des Lehrens und Lernens in der Hochschule auseinandersetzen möchte und / oder eine wissenschaftliche Karriere anstrebt und / oder sich in der Lehrtätigkeit schnell und professionell entwickeln möchte, sollte am hochschuldidaktischen Zertifikatsprogramm "Pro Lehre" teilnehmen.
- Schulungen rund um Stud.IP, ILIAS und weitere digitale Tools in Studium und Lehre
- Schulungen von Tutorinnen/Tutoren
Infos und Materialien
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Typische Entwicklungsphasen einer Hochschullehrerin/eines Hochschullehrers
Lehren ist eine komplexe Tätigkeit. Als Neueinsteigerin bzw. Neueinsteiger „die Seite zu wechseln“ und von der Studierenden-Position in die Position der verantwortlichen Lehrperson, die „vorne steht“, zu wechseln, erzeugt häufig ein mulmiges Gefühl. Seien Sie versichert: das ist normal und geht fast allen so! Böss-Ostendorf & Senft (2014, S. 17 ff.) beschreiben in Anlehnung an Winteler (2004) fünf typische Entwicklungsphasen von Hochschuldozentinnen und -dozenten in den ersten „Lehrjahren“:
Phase (1): "Hauptsache überleben" – „Wie kann ich überleben? Wie werde ich akzeptiert?“
Hier geht es um die eigene Person und das Finden der neuen Rolle. Kernfragen für die neuen Lehrenden sind: " Akzeptieren mich die Studierenden?" und " Wie kann ich verhindern, dass jemand meine Wissenslücken bemerkt?" Der Einstieg in die Hochschullehre ist begleitet von Lampenfieber und Sorge um eigene Wissenslücken, die von den Studierenden möglichst nicht entdeckt werden sollen.
Phase (2) "Es geht nur um den Stoff"- „Beherrsche ich den Stoff?“
Nach der Feststellung, dass die Studierenden ihn nicht ausbuhen und nach seinen Wissenslücken fahnden, richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf die sachlichen Inhalte, also das Thema und den Stoff. Immer noch virulente Unsicherheiten werden hinter dem Thema versteckt. In dieser Phase dreht sich alles um den dozentenzentrierten Informationstransfer.
Phase (3) "Hört mir denn keiner zu?" – „Wie erreiche ich, dass die Studierenden den Stoff in ihre Köpfe bekommen?“
In dieser Phase nimmt der Dozent wahr, dass die Aufmerksamkeit der Studenten nicht mehr bei ihm und dem Thema liegt. Er erkennt, dass er durch seine eigene Fixierung auf den Stoff die Studierenden abgehängt hat. Dieser Moment, der mit Verunsicherung einhergeht, ist wichtig, denn hier stellen sich die Weichen für eine Veränderung. In der fachlichen Präsentation stellt sich mehr Sicherheit ein, allmählich richtet sich der Blick auf das Umfeld und die Lerngruppe. Nun geht es um die Frage: "Mit welchen Mitteln und Methoden kann ich die Studenten besser erreichen?"
Phase (4) "Was braucht ihr zum Verstehen?" – „Wie kann ich erreichen, dass die Studierende den Stoff begreifen?“
Jetzt geht es um das Verstehen und Fördern der Lernprozesse der Studierenden. Der erfahrende Dozent achtet darauf, wie seine Studenten lernen, er orientiert sich mehr an der Qualität seiner Lehre und richtet sich nicht mehr so stark an der Stoffmenge aus. Er stöhnt nicht mehr unter der Last, so viel Stoff in so kurzer Zeit "rüberbringen" zu müssen.
Phase (5) "Das braucht ihr, um selbst drauf zu kommen" – „Wie kann ich die Studierenden dabei unterstützen, unabhängig zu denken und zu lernen?“
Dozenten, dieser Phase achten nicht mehr so viel die Stoffmenge, sondern fördern Aha-Erlebnisse beim Lernen. Sie haben selbst erlebt, dass sich das am besten einprägt, was man selbst entdeckt hat. In dieser Phase geht es um die Frage, wie sie die Studierenden dabei unterstützen können unabhängig zu denken und zu lernen. Studenten werden als Gruppen wahrgenommen. Um Lehrziele zu erreichen werden Kommunikation, Methoden und Medien klug eingesetzt.
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Reflexionsfragen zum gelingenden Einstieg
Entwicklung grundlegender didaktischer Expertise
Wie ist mein Stand bezüglich der Entwicklung didaktischer Expertise?
- Ich habe Erfahrungen gesammelt als Schülerin bzw. Schüler und als Studentin bzw. Student und lehre nun auf der Basis dieser Erfahrungen
- Ich habe bereits erste Lehrerfahrungen in der Rolle als studentische Tutorin bzw. studentischer Tutor gesammelt
- Ich habe bereits Erfahrungen in der Rolle als Gruppenleitung in anderen Zusammenhängen als in der Hochschullehre gesammelt
- Ich habe mich bereits mit Literatur bzw. empirischen Ergebnissen der Lehr-Lernforschung zu didaktischen Fragen auseinandergesetzt
Welche Literatur und welche Materialien können mir zur Orientierung bei meinem Einstieg dienen?Unterstützung
- Welche Kolleginnen und Kollegen in meinem direkten Arbeitsumfeld können mir beim Einstieg helfen?
- Welche Unterstützung kann ich durch Modulverantwortliche und Studiengangskoordinatorinnen bzw. –koordinatoren erhalten?
- Inwieweit kann das Mentoring-Programm für Hochschullehrende eine nützliche Einstiegshilfe sein? Detaillierte Infos dazu im Beschäftigtenportal
- Welche Qualifizierungs-, Beratungs- und Begleitungsangebote können für mich jetzt oder später nützlich und hilfreich sein?
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Literaturempfehlungen
Böss-Ostendorf, Andreas; Senft, Holger; Mousli, Lillian (2014): Einführung in die Hochschul-Lehre. Ein Didaktik-Coach. 2. aktualisierte Aufl. Budrich, UTB, Opladen; Stuttgart
Campusweiter Zugriff https://www.utb-studi-e-book.de/9783838549200Klein, Andrea; Miljkovic, Natascha (2019): Mein Start in die Hochschullehre. Ratgeber für Erstlehrende. Bern
Campusweiter Zugriff: https://elibrary.utb.de/doi/book/10.36198/9783838552095Schneider, Michael; Mustafić, Maida (Hg.) (2015): Gute Hochschullehre. Eine evidenzbasierte Orientierungshilfe : wie man Vorlesungen, Seminare und Projekte effektiv gestaltet. Springer, Berlin
Campusweiter Zugriff: https://doi.org/10.1007/978-3-662-45062-8Ulrich, Immanuel (2020): Gute Lehre in der Hochschule. Praxistipps zur Planung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen. Springer, Wiesbaden
Campusweiter Zugriff: https://doi.org/10.1007/978-3-658-31070-7Waldherr, Franz; Walter, Claudia (2014): didaktisch und praktisch. Ideen und Methoden für die Hochschullehre. 2. Aufl. s.l.: Schäffer-Poeschel Lehrbuch Verlag.
Campusweiter Zugriff: https://link.springer.com/book/10.34156/9783791053080
Filmtipp
Claus Braband (2006): Teaching teaching & understanding understanding. From a student learning perspective. "Teaching Teaching & Understanding Understanding" is a 19-minute award-winning short-film about teaching at university and higher-level educational institutions. It is based on the "Constructive Alignment" theory developed by Prof. John Biggs. The film delivers a foundation for understanding what a teacher needs to do in order to make sure all types of students actually learn what the teacher intends.
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Materialien
LUH-eigene Materialien
- Grundlagenpapier zum Verständnis des Lehrens und Lernens sowie zur Rolle als Lehrende (pdf)
- Grundlagenpapier zu Hintergrund und Theorie kompetenzorientierter Lehre (pdf)
- Infos zum Urheberrecht in der Lehre (Webseite)
Externe Materialien
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TU München: Hochschuldidaktische Handreichungen
Die Reihe "Hochschuldidaktische Handreichungen" beinhaltet komprimierte Hilfestellungen und Anregungen zu bestimmten Aspekten der Lehre. - Ruhr-Universität Bochum: Lehre laden. Downloadcenter für inspirierte Lehre. Hg. v. Interne Fortbildung und Beratung (ifb).
Beratung und Service
Unterstützung bei der Planung, Durchführung und Evaluation Ihrer Lehre
Kontakt
Die Studiendekanate und Institute der Fakultäten stellen weitere fachspezifische Informationen zur Lehre zur Verfügung. Bitte suchen Sie den Kontakt zu den Ansprechpersonen in Ihrer Fakultät für
- Allgemeine Fragen zu Lehre & Studium
- Organisatorische Fragen (z.B. zu Raumbuchungen, zur Beschaffung eines Transponderschlüssels, Einrichtung einer persönlichen E-Mail-Adresse)
- Fragen zur Lehrevaluation
- Fragen zu den Modulen der Studiengänge wie z.B. Modulverantwortliche, Inhalte, Kompetenzziele