04.05.2023, 18:30 Uhr
Einführung in die Ringvorlesung
Welche neuen Möglichkeiten können durch Bürgerforschung für die Wissenschaft und die Gesellschaft erschlossen werden? Sind „Freizeitforschung“ und die Koproduktion von Wissen mehr als ein Trend und eine (gesellschafts-)politische Wunschvorstellung? Brauchen wir wissenskundigere und aktiv an Wissenschaft partizipierende Bürgerinnen und Bürger, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen? An der Leibniz Universität Hannover gibt es zahlreiche Projekte, bei denen eine Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern angestrebt wird. Ziel dieser Ringvorlesung ist es, ausgewählte Beispiele vorzustellen, über die Formen von Citizen Science zu informieren, Beteiligungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Bürgerinnen und Bürger, Forschende und Studierende miteinander ins Gespräch zu bringen.
Prof. Dr. Till Bruckermann ist Professor für Lehr-Lernforschung in innovativen, außerschulischen Lern- und Entwicklungsräumen. Der Arbeitsbereich befasst sich in Forschung und Lehre mit Bedingungen und Effekten der Förderung eines Wissenschaftsverständnisses durch Forschungspartizipation, beispielsweise in Citizen-Science-Projekten, und mit digitalen Medien in non-formalen sowie informellen Lernkontexten.
Energielandschaft: Lokal gestaltet
Das Projekt „Vision:EN 2040PLUS“
Energiewende, Klimaschutzziele und eine unabhängige Energieversorgung basieren auf dem Ausbau von erneuerbaren Energien. Dieser soll aber nicht auf Kosten von Biodiversität und Lebensqualität der Menschen verfolgt werden. Im Projekt „Vision:EN 2040“ wurden Szenarien für die Energiewende in Deutschland bis 2040 entwickelt. Um die erarbeiteten Ziele auf die lokale Ebene zu skalieren und die Umsetzung zu befördern, wurde ein digitales Dialogtool entwickelt und in der Region Hannover erprobt. Mit Hilfe des Tools werden die Bürgerinnen und Bürger sowie Entscheidungsträgerinnen und -träger in die Gestaltung der lokalen Energielandschaft einbezogen. In moderierten Dialogveranstaltungen finden soziale Lernprozesse und ein Wissensaustausch zwischen Gesellschaft und Wissenschaft statt. Mit „Vision:En 2040PLUS“ geht das Vorhaben nun in eine zweite Runde.
Prof. Dr. Christina von Haaren ist Professorin für Landschaftsplanung und Naturschutz sowie Vizepräsidentin für Internationales und Nachhaltigkeit. In Forschung und Lehre liegen ihre Schwerpunkte auf der Entwicklung von Methoden und Modellen für die Erfassung und Bewertung von Landschaftsfunktionen/Ökosystemleistungen, auf Klimaanpassungsmaßnahmen im Naturschutz und für eine nachhaltige Wasserverteilung, auf Szenarien für eine nachhaltige Energiewende sowie auf dem Naturschutzmanagement in der Landwirtschaft.