Südöstlich des Welfenschlosses am Welfengarten 1 B steht in markanter Architektur der 1960er-Jahre das Hauptgebäude der heutigen Technischen Informationsbibliothek (TIB). Es wurde 1965 für die bis dahin im Welfenschloss untergebrachte Hochschulbibliothek und die Technische Informationsbibliothek erbaut. Planungen für den Bau eines separaten Bibliotheksgebäudes bestanden bereits seit 1959.
Die damals gegründete TIB wurde in der Folgezeit als Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik kontinuierlich ausgebaut. Durch den Neubau blieben beide Bibliotheken in der Nähe des Hauptgebäudes der Universität organisatorisch und räumlich miteinander verbunden.
Der Gebäudekomplex verfügt über 14.000 Quadratmeter Fläche. Magazine befinden sich in den beiden Kellergeschossen sowie am TIB-Standort Rethen. In den Obergeschossen wurden mehrere Lesesäle eingerichtet. Das Bibliotheksareal wird durch das 1991 gebaute Wilhelm-Grunwald-Haus westlich des Marstallgebäudes abgerundet. Dort ist neben der TIB auch das Hochschulbüro für Internationales untergebracht. Die Bibliotheksgebäude sind unterirdisch miteinander verbunden.
Neue Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer und veränderte Lerngewohnheiten erforderten eine Modernisierung der Bibliothek, die von 2008 bis 2014 schrittweise während des laufenden Betriebs erfolgte. Neu gestaltet wurde zunächst das Foyer, in dem heute die neue Leihstelle und die Information zu finden sind. 2011 folgte der Umbau der Kataloghalle in ein Kommunikations- und Beratungszentrum mit modernen Recherche- und Multimedia-Arbeitsplätzen für die Nutzerinnen und Nutzer.
Den Abschluss machte von 2012 bis 2014 der Umbau der Lesesäle. Entstanden sind dort 179 Einzelarbeitsplätze (vorher: 165), die alle über einen eigenen Stromanschluss und Einzelplatzbeleuchtung verfügen, sowie 156 Gruppenarbeitsplätze (vorher: 92), die mit digitalem Whiteboard oder Display ausgestattet sind und damit auch für Schulungen oder Workshops genutzt werden können.
Neu sind nach der Modernisierung der Bibliothek auch die elf Studienkabinen: Die abschließbaren Arbeitsplätze können bis zu einer Dauer von drei Monaten exklusiv von Universitätsangehörigen, die eine wissenschaftliche Arbeit anfertigen, reserviert werden.
Die Technische Informationsbibliothek (TIB) ist seit dem 1. Januar 2016 Stiftung öffentlichen Rechts des Landes Niedersachsen, in der die Technische Informationsbibliothek (TIB) und die Universitätsbibliothek (UB) der Leibniz Universität Hannover zusammengeführt wurden. Die Stiftung trägt die Zusatzbezeichnung Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek. Als Zentrale Fachbibliothek ist sie zudem Infrastruktureinrichtung der wissenschaftlichen Informationsversorgung in Deutschland und hat mit ihren nationalen Aufgaben gesamtstaatliche Bedeutung.
Die TIB ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Sie hat den Auftrag, das verzeichnete Wissen zu erhalten und aktuelle Informationen für Forschung und Industrie unabhängig von Ort und Zeit heute und in Zukunft bereitzustellen. Ziel der TIB ist es, ihren Kundinnen und Kunden einen innovativen, effizienten und nahtlosen Zugriff auf Daten, Informationen und Wissen zu ermöglichen und ihnen große Informationsräume strukturiert und in geeigneter Weise zugänglich zu machen.