Kurt Huber
24. Oktober 1893 - 13. Juli 1943
Musikwissenschaftler, Philosoph, Leibnizforscher und intellektueller Widerstandskämpfer der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ gegen das nationalsozialistische Regime
Im Juni 1942 lernte der Professor der Universität München Hans Scholl und seine Freunde kennen. Gemeinsam verfassten sie den politischen Teil des fünften und letzten, sechsten Flugblattes (Februar 1943) der Weißen Rose. Huber tritt hierin für die „Freiheit der öffentlichen Meinungsäußerung“, das „fundamentale Prinzip der Rechtsstaatlichkeit“ und des „wechselseitigen Vertrauens zwischen den Menschen“ ein. Wenige Tage nach der Verteilung dieses Flugblatts durch die Geschwister Scholl im Lichthof der Universität wird Kurt Huber am 27. Februar 1943 verhaftet, am 19. April 1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 13. Juli 1943 im Strafgefängnis München-Stadelheim ermordet.
Kurt Huber empfand eine tiefe Verantwortung für die Studierenden und deren Bildung. Unfähig, weiter tatenlos zuzusehen, wie die Freiheit und Würde der Menschen unter dem nationalsozialistischen Terrorregime mit Füßen getreten wurden, sah er sich in der moralischen Verantwortung, zum Widerstand aufzurufen. Die philosophischen Überlegungen von G. W. Leibniz, insbesondere zur Theodizee, zur menschlichen Handlungsfreiheit und zur moralischen Verantwortung, bildeten ein zentrales Thema seines Denkens. Noch in der Gefangenschaft, in täglicher Erwartung seiner Hinrichtung, widmete Huber sich der Arbeit an einer Leibniz-Biographie. Im Mittelpunkt seiner Interpretation stand der Geist des moralisch handelnden, freien Menschen – ein Ideal, für das Kurt Huber mit seinem Leben ein eindrucksvolles Zeugnis ablegte.
Kontakt und Informationen im Referat für Kommunikation und Marketing
30167 Hannover