Leibniz University Hannover Studies Teaching
Projektbeispiel: „Jetzt können wir einen Versuch wagen“

Projektbeispiel: „Jetzt können wir einen Versuch wagen“

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© Julian Martitz
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Ein neues Modul "Berufsqualifizierung/Interdisziplinäre studentische Projektarbeit (BISP)" im Master Energietechnik einzurichten – mit diesem Konzept war die Fakultät für Elektrotechnik und Informatik im Rahmen des Förderprogramms Lehre erfolgreich. Im Rahmen des Moduls bearbeiten die teilnehmenden Studierenden in 4er-Teams über ein gesamtes Semester ein Real-World-Project aus dem Bereich Energieberatung. Neben den fachlichen Elementen erwerben die Studierenden wichtige Schlüsselkompetenzen, tauschen Erfahrungen wöchentlich mit den Lehrpersonen aus und lernen gemeinsam anhand der konkreten Probleme. Wir sprechen mit Prof. Dr. Richard Hanke-Rauschenbach über den Ursprung der Idee und erste Erfahrungen bei der Konzeptionierung.

Herr Professor Hanke-Rauschenbach, was hat Sie dazu bewogen, teilzunehmen?

Gemeinsam mit meiner Fakultätskollegin Dr. Inske Preißler hatte ich auf dem Tag der Lehre 2023 den Vortrag von Frau Professorin Hanne Leth Andersen, Rektorin der Roskilde University, mitbekommen. In dem Beitrag ging es unter anderem um das Thema Problem-/Challenge-Based Learning, was uns beide sehr inspiriert hat. Als wir letztes Jahr dann gemeinsam mit unserem Studiendekanat und unseren Studierenden sowie Absolvent*innen den Master-Studiengang Energietechnik überarbeitet haben, dachten wir: „Jetzt können wir einen Versuch wagen, ein solches Konzept bei uns umzusetzen.“
 

Was hat Ihnen bei der Konzeption des Moduls geholfen?

Es gab für uns zwei wichtige bekräftigende und unterstützende Elemente. Einerseits hat uns der Austausch im Kollegium sowohl an unserer eigenen Fakultät als auch in den Nachbarfakultäten sehr weitergeholfen. Hier gibt es bereits seit einiger Zeit einige sehr spannende und sehr effektive Konzepte die wir uns als Vorbild nehmen konnten. Vielen Dank an dieser Stelle an die betreffenden Kolleg*innen für die „Schützenhilfe“!

Andererseits hat uns die Zusammenarbeit mit der ZQS/Schlüsselkompetenzen sehr weitergeholfen. Die Kolleginnen bieten seit einiger Zeit die Module „Projects for Future“ und „Projects with Companies“ an, die durch die Studierenden sehr gut nachgefragt werden. Auch hier konnten wir uns viel Praktisches abschauen und können auch einen Teil des Materials nutzen. Wir sind total glücklich, dass wir die Kolleginnen sogar als Projekt-Partnerinnen gewinnen konnten und sie uns bei der Konzeptionierung und Umsetzung tatkräftig unterstützen.
 

Wie kann es nach der Projektlaufzeit weitergehen?

Nach der Pilot- und Evaluierungsphase, vor der wir im Team sehr großen Respekt haben, soll das Modul im „Regelbetrieb“ weiterlaufen. Wir gehen davon aus, dass der langfristige Ressourcenbedarf für die Begleitung der Veranstaltung nach dem Durchlaufen der entsprechenden Lernkurve deutlich reduziert ist und durch die Fakultät aus fakultätseigenen Mittel gestemmt werden kann. Während und nach der Pilotphase wollen wir sehr gern unsere gemachten Erfahrungen fakultätsübergreifend teilen. Besonders spannend könnte es werden, wenn es zukünftig ähnliche Angebote innerhalb weiterer Studiengänge gäbe – dann könnte man die Studierenden fakultätsübergreifend zusammenbringen und eine wahrlich interdisziplinäre Zusammenarbeit in Gang setzen.
 

Haben Sie noch einen Tipp für Lehrende, die eigene Ideen umsetzen möchten?

Kommt zum Tag der Lehre und bringt eure Ideen mit!!! ;-)
 

Herr Professor Hanke-Rauschenbach, wir danken Ihnen für das Gespräch!