In der Nacht auf den 9. Oktober 1943 erlebt Hannover die schwerste Bombennacht im 2. Weltkrieg. 261.000 Bomben fallen auf die Stadt, 3.000 Sprengbomben, 28.000 Phosphorbomben und 230.000 Stabbrandbomben, die in dieser Nacht fast 4.000 Wohnhäuser vollständig zerstören. 1.245 Menschen kommen im Bombenhagel ums Leben; eine Viertelmillion wird obdachlos. Zurück bleibt ein Trümmerfeld. Hannover wurde während des zweiten Weltkriegs von fast 90 Luftangriffen zerstört. Ende September 1943 hatten die Bomben auch das Welfenschloss getroffen. Von den 23 Einzelgebäuden der Technischen Hochschule waren fünf total und die anderen mehr oder weniger zerstört. Das Welfenschloss lag zu 50 bis 60 Prozent in Trümmern. Vier der fünf Turmhauben wurden zerstört. Das oberste Geschoss im Mittelteil des Welfenschlosses war vollkommen ausgebrannt, die Rückfront mit Kapelle und nahezu alle Hörsäle gab es nicht mehr. Durch fehlenden Witterungsschutz wurden die baulichen Schäden noch vergrößert. Angesichts der katastrophalen Lage unmittelbar nach Kriegsende erwog man, die Technische Hochschule entweder ganz zu schließen oder sie mit der Technischen Hochschule Braunschweig zusammenzulegen. Die britische Militärregierung verfügte am 1. November 1946 die Bildung des Landes Niedersachsen durch die Vereinigung der bis dahin selbstständigen Länder Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe. Hannover wird Landeshauptstadt, die Technische Hochschule darf bestehen bleiben.
(Text: Dr. Ariane Walsdorf)