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COVID-19-Forschungsnetzwerk Niedersachsen: Mit vereintem Wissen gegen SARS-CoV-2

COVID-19-Forschungsnetzwerk Niedersachsen: Mit vereintem Wissen gegen SARS-CoV-2

HZI koordiniert sechs interdisziplinäre Projekte mit niedersächsischen Partnern – Leibniz Universität Hannover ist an einem Vorhaben beteiligt

Mit 5,97 Millionen Euro fördert das COVID-19-Forschungsnetzwerk Niedersachsen (COFONI) dreizehn interdisziplinäre niedersächsische Kooperationsprojekte zur Erforschung von Wirkstoffen gegen SARS-CoV-2 und zur Untersuchung der Krankheitsursachen sowie Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung. Anhand dieser erneuten Projektförderung nimmt COFONI weitere Forschungspartner in das Netzwerk auf und stärkt die Zusammenführung der niedersächsischen Kompetenzen in der Corona-Forschung. Für die Projekte zur Erforschung der Langzeitfolgen von COVID-19 stellt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur zusätzliche Mittel bereit. Die somit insgesamt 5,97 Millionen Euro stehen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sofort zur Verfügung. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und zwei seiner Standorte koordinieren insgesamt sechs der geförderten Projekte. Die Leibniz Universität Hannover ist an einem der Vorhaben, das sich der Verhinderung künftiger viraler Pandemien widmet, beteiligt.

Der bisherige Verlauf der COVID-19-Pandemie hat nachdrücklich gezeigt, dass es notwendig ist, Wissen unterschiedlicher Fachrichtungen zu vereinen, um die vielfältigen biologischen, pathologischen und epidemiologischen Aspekte von SARS-CoV-2 zu entschlüsseln. In diesem Sinne hatte COFONI alle niedersächsischen Corona-Forscherinnen und -Forscher aufgerufen, sich mit gemeinsamen fächerübergreifenden Projektvorhaben bis zur Höhe von 500.000 Euro auf die sogenannte Flex-Funds-Förderung zu bewerben. "Für die Begutachtung der 26 eingegangenen Projektanträge konnten wir 52 national und international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewinnen", sagt Netzwerk-Koordinator Prof. Jürgen Wienands von der Universitätsmedizin Göttingen. "Die Gutachtenden haben den Forschungsanträgen einen hohen wissenschaftlichen Anspruch, eine herausragende Qualität und internationale Wettbewerbsfähigkeit bescheinigt. Dies demonstriert eindrücklich, welch hohe nationale und internationale Sichtbarkeit und Anerkennung die in Niedersachsen vorhandene wissenschaftliche Expertise hat".

Dreizehn Projekte wählte COFONI für die Flex-Funds-Förderung in Höhe von insgesamt 5,97 Millionen Euro aus. Neben den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI), der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Universitätsmedizin Göttingen, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und des Deutschen Primatenzentrums, sind an den ausgewählten Forschungsvorhaben auch Forschende des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin, der LUH, der Technischen Universität Braunschweig, des Zentrums für Individualisierte Infektionsmedizin (CiiM) und des TWINCORE, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung, beteiligt. Das CiiM und das TWINCORE sind gemeinsame Einrichtungen des HZI und der MHH.

"Mit Forschung im Reagenzglas, per Computer, im Tiermodell und am Menschen setzen die Flex-Funds-Projekte bewusst auf unterschiedlichen Ebenen der Corona-Forschung an", sagt Prof. Maren von Köckritz-Blickwede von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, stellvertretende Netzwerk-Koordinatorin. "Die Forschenden konzentrieren sich auf die Entwicklung von Wirkstoffen gegen SARS-CoV-2 und die Untersuchung der Krankheitsursachen und Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung. Durch die enge Zusammenarbeit der niedersächsischen Universitäten, Kliniken und Forschungseinrichtungen möchten wir den Erkenntnisgewinn für einen zukünftigen Einsatz an Patientinnen und Patienten beschleunigen."

COFONI - COVID-19-Forschungsnetzwerk Niedersachsen

Mit insgesamt 10,4 Millionen Euro unterstützt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur den Aufbau des COVID-19-Forschungsnetzwerkes Niedersachsen (COFONI). Das Netzwerk wurde im Oktober 2020 auf Initiative von Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität Göttingen, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Medizinischer Hochschule Hannover und Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover gegründet. Außerdem gehört dem Netzwerk das Deutsche Primatenzentrum - Leibniz-Institut für Primatenforschung an. Ziel des Forschungsverbundes COFONI ist es, grundlegende und wichtige Fragen zum Virus, zu molekularen Grundlagen für die Wirk- und Impfstoffentwicklung sowie zur Behandlung von Erkrankten und Modellierung von Infektionsverläufen zu erforschen. Die besondere Strategie ist dabei, die wissenschaftlichen Kernkompetenzen in der Metropolregion Göttingen-Hannover-Braunschweig zusammenzuführen, um die vorhandenen interdisziplinären und komplementären Expertisen optimal nutzen zu können. Die nötigen technischen Kompetenzen werden durch eine zentrale Technologieplattform gebündelt. Sie stellt allen Netzwerkbeteiligten übergreifende Methoden und Tiermodelle sowie Daten- und Biobanken zur Verfügung.