Während des Neujahrsempfangs der Leibniz Universität Hannover (LUH) am Donnerstag, 11. Januar 2024, gab Präsident Prof. Dr. Volker Epping Einblicke in die Themen, die die Universität besonders bewegen. Der Neujahrsempfang ist eine Netzwerkveranstaltung mit dem Ziel den Austausch von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu stärken; rund 400 Gäste waren der Einladung in den Lichthof im Hauptgebäude der LUH gefolgt – nach der pandemiebedingten Unterbrechung seit 2020 erstmals wieder in Präsenz.
Stiftungsuniversität: die Zukunft selbstbestimmter gestalten
In seiner Rede ging der Universitätspräsident zunächst auf eine zum 1. Januar 2024 erfolgte Änderung ein: Die LUH ist nicht mehr in unmittelbarer Trägerschaft des Landes, sondern in Trägerschaft der Stiftung Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, einer Stiftung des öffentlichen Rechts. „Diese Überführung ist für uns ein Gewinn!“, sagte Epping und hob hervor: „Wir können unsere Zukunft selbstbestimmter gestalten.
Forschungsbauten: LUH unter den Top 3
Seinen Rückblick auf 2023 begann Epping mit den Bauvorhaben, in denen sich die Erfolge in Forschung und Lehre sichtbar manifestieren, so der Präsident. Exemplarisch nannte er drei Forschungsbauten, die wettbewerblich eingeworben wurden: Der Forschungsbau SCALE auf dem Campus Maschinenbau in Garbsen ist auf der Zielgeraden der Fertigstellung. Für den Forschungsbau Forum Wissenschaftsreflexion wurde im Juli 2023 in der Nordstadt der Grundstein gelegt. Und für den Forschungsneubau OPTICUM haben im Wissenschaftspark Marienwerder im Herbst 2023 die Arbeiten begonnen. „Wir sind sehr stolz, dass wir im Wettbewerb um die Förderung von Forschungsbauten seit Jahren immer unter den Top 3 in Deutschland rangieren“, sagte Epping.
Als weitere Baumaßnahmen stellte Epping den „Großen Wellenströmungskanal“ in Marienwerder vor, dessen Erweiterung im Sommer 2023 eingeweiht werden konnte. Im November wurde zudem in der Nordstadt der Campus Lehrkräftebildung eröffnet, der vor allem den über 5.000 Studierenden im Lehramt eine Heimat gibt. Ab Ende 2024 sollen die Bauarbeiten beginnen für einen Neubau „Digital Innovation Campus“ auf dem Areal Schneiderberg/Appelstraße in der Nordstadt – hierbei handelt es sich um ein Institutsgebäude für die Informatik mit den Schwerpunkten Künstliche Intelligenz und IT-Sicherheit.
Sanierungsstau und nicht ausreichende Grundfinanzierung
Die Freude über die Forschungsbauten sei jedoch nicht ungetrübt, betonte Epping: „Wir haben im Gebäudebestand einen nach wie vor hohen Sanierungsstau, der sich mittlerweile auf über eine halbe Milliarde Euro beläuft, Tendenz steigend. Die Mittel für den Bauunterhalt sowie dringendste Sanierungsmaßnahmen sind nicht annähernd ausreichend.“ Das kürzlich gestärkte Förderprogramm zukunft.niedersachsen könne den Sanierungsstau, die im Bundesvergleich geringe Besoldung der Professorinnen und Professoren sowie die nicht ausreichende Grundfinanzierung nicht beseitigen – sind die Mittel doch an klare Vorgaben gebunden: keine auf Dauer angelegten Maßnahmen, Baumaßnahmen sind ausgeschlossen, der Förderhorizont ist auf fünf Jahre ausgelegt. „Die großen Finanzlöcher können nicht durch kosmetische und medienwirksame Maßnahmen kompensiert werden“, sage Epping und verdeutlichte: „Es nützen keine neuaufgelegten Fördermaßnahmen und Projektideen, wenn es gleichzeitig an der Universität durchs Dach regnet.“
Exzellenzstrategie: Vorbereitung läuft
Gleichzeitig stellt die LUH ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Forschung auch im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder unter Beweis. Sie ist hier bereits jetzt mit den drei Exzellenzcluster PhoenixD, QuantumFrontiers und Hearing4all erfolgreich vertreten. Im Mai 2023 hat die LUH Antragsskizzen für drei weitere Exzellenzcluster eingereicht. Auf dieser Grundlage bereitet sich die Universität auch auf das kommende Bewerbungsverfahren um den Titel Exzellenzuniversität vor. „Die Exzellenzstrategie ist für uns vor allem auch ein Motor der inneruniversitären Entwicklung. Sie steigert die Qualität von Forschung und Lehre, sie stärkt die internationale Wettbewerbsfähigkeit und fördert die Schwerpunktsetzung“, so Epping.
Die komplette Neujahrsansprache: www.uni-hannover.de/de/universitaet/praesidium/praesident
Herzlich willkommen: Begrüßung der Neuberufenen
Im Anschluss an seine Rede begrüßte der Präsident besonders die 23 im vergangenen Jahr neu berufenen Professorinnen und Professoren an der LUH und stellte sie vor. Er lud dazu ein, die neuen Kolleginnen und Kollegen im weiteren Verlauf des Abends, aber auch jenseits des Neujahrsempfangs kennenzulernen und Möglichkeiten für neue Kooperationen auszuloten. Die Neuberufenen präsentieren sich mit Foto und Kurztext zudem in einer Online-Galerie: http://go.lu-h.de/neuberufenengalerie
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Mechtild Freiin v. Münchhausen, Pressesprecherin der Leibniz Universität Hannover und Leiterin des Referats für Kommunikation und Marketing, unter Telefon +49 511 762 5342 oder per E-Mail unter vonMuenchhausen@zuv.uni-hannover.de gern zur Verfügung.