Eine neue Ehrenbürgerin der Leibniz Universität Hannover, große Erfolge im Jahr 2017 und ehrgeizige Pläne für die Zukunft: Während des Neujahrsempfangs der Leibniz Universität Hannover am Freitag, 12. Januar 2018, gab Präsident Prof. Dr. Volker Epping den rund 1200 geladenen Gästen, darunter auch Staatssekretärin Dr. Sabine Johannsen und Oberbürgermeister Stefan Schostok, einen Einblick in die Themen, die die Universität umtreiben.
Gleich zu Beginn verlieh der Universitätspräsident Margrit Harting, generalbevollmächtige Gesellschafterin der HARTING AG & Co. KG, die Ehrenbürgerwürde der Leibniz Universität Hannover. Margrit Harting ist der Universität seit vielen Jahren durch zahlreiche Kooperationsprojekte verbunden. Persönlichkeiten, die sich wesentliche Verdienste um die Universität erworben haben, können auf Vorschlag des Senats mit der Würde einer Ehrenbürgerin oder eines Ehrenbürgers ausgezeichnet werden. Margrit Harting hat die Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität seit Jahrzehnten aktiv gefördert und konkrete Projekte, etwa den Umbau des "Königlichen Pferdestalls" auf dem Universitätsgelände zu einem Begegnungszentrum für Kultur und Wissenschaft, mit großer Begeisterung unterstützt. "Es ist an der Zeit, für dieses Engagement ''Danke'' zu sagen", sagte Prof. Volker Epping.
In seiner traditionellen Rede zum Neujahrsempfang gab der Universitätspräsident seiner Freude über das steigende Interesse junger Menschen an einem Studium an der Leibniz Universität Ausdruck. Zusammen mit den knapp 4.000 Studienanfängerinnen und -anfängern könne die Leibniz Universität in diesem Wintersemester insgesamt 28.744 Studierende begrüßen: "Ich freue mich, dass wir - entgegen dem in vielen Hochschulen zu verzeichnenden Rückgang der Studierendenzahlen - weiterhin für junge Menschen hoch attraktiv sind. Wir erfreuen uns steigenden Zuspruchs."
Das Jahr 2017 sei von weitreichenden Entwicklungen geprägt gewesen, die finalisiert werden konnten. Seit der letzten Kabinettssitzung der alten Landesregierung sei endgültig entschieden, dass das Land der Universität zum 1. Januar 2019 die volle Bauherreneigenschaft übertrage. Planung, Bau und Betrieb liegen dann in einer Hand, was die Bauausführung erheblich erleichtere. Ein weiterer großer Meilenstein sei der erfolgreiche Abschluss des Verfahrens zur Systemakkreditierung. Die Leibniz Universität kann ihre Studiengänge zukünftig ohne Auflagen selbst begutachten. Damit ist sie eine von zwei systemakkreditierten Universitäten in Niedersachsen. Bislang musste eine externe Agentur die Studienangebote hinsichtlich der Qualitätssicherung begutachten.
Von größter strategischer Bedeutung für die Leibniz Universität seien zudem zwei weitere Erfolge des vergangenen Jahres. Das sei zum einen das Resultat im so genannten Nachwuchspakt, dem 1000-Professuren-Programm, das der Bund wettbewerblich zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aufgelegt hat: "Nur drei Universitäten in Niedersachsen sind in der ersten Runde zum Zuge gekommen. Wir waren die erfolgreichsten: Dauerhaft erhalten wir 21 neue Tenure-Track-Professuren." Damit könnten die Lücken geschlossen werden, die die Sparrunden der letzten Jahre gerissen hätten und auch Zukunftsfelder wie die Optik und die Robotik ausgebaut werden.
Zum anderen nannte der Universitätspräsident die dritte Runde der Exzellenzinitiative. Eine endgültige Entscheidung sei hier noch nicht gefallen. Aber die Leibniz Universität sei mit insgesamt vier Aufforderungen zur Vollantragstellung, zwei davon zusammen mit der Medizinischen Hochschule Hannover, im deutschen Vergleich sehr gut vertreten. "Unsere auch international sichtbaren Profilschwerpunkte in der Physik, im Maschinenbau und in der Biomedizintechnik zeichnen hierfür verantwortlich", erläuterte Professor Epping.
Einige herausragende Würdigungen der jüngsten Zeit an Mitglieder der Leibniz Universität hob Volker Epping besonders hervor: Der Robotikforscher Prof. Dr.-Ing. Sami Haddadin erhielt mit seinem Team den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten für das Projekt "Mittelpunkt Mensch - Roboterassistenten für eine leichtere Zukunft". Mehrere herausragende Preise wie den mit 750.000 Euro dotierten Körber-Preis, die Otto-Hahn- und die Stein-Gerlach-Medaille erhielt Prof. Karsten Danzmann für seine maßgebliche Beteiligung an der Entdeckung der Gravitationswellen.
In seiner Neujahrsrede zog Prof. Volker Epping zugleich eine Halbzeitbilanz der ersten drei Jahre seine Amtszeit und sprach seinen Dank an den Senat, das Präsidium, die Vertreter der Fakultäten und der wissenschaftsunterstützenden Einrichtungen aus: "Wir haben in den letzten Jahren sehr viel erreicht - exemplarisch seien die Implementierung der Leibniz School of Education, die Systemakkreditierung, die Übertragung der Bauherreneigenschaft, der Erfolg im Nachwuchspakt oder weitere Überlegungen zur Internationalisierung unserer Universität genannt." Er sei optimistisch, dass er beim Resümee seiner Amtszeit in drei Jahren das ein oder andere werde ergänzen können: "Noch sind nicht alle Punkte, die ich mir in meiner Antrittsrede vorgenommen hatte, abgearbeitet."
Prof. Epping sprach auch seinen Dank an die scheidende Vizepräsidentin für Internationales, Prof. Monika Sester, aus. Ab Mitte Januar wird Prof. Teresa Carlomagno das Amt im Präsidium übernehmen.
Volker Epping beendete seine Ansprache mit einem gesellschaftspolitischen Appell. Neben den primären Aufgaben in Lehre und Forschung habe die Universität auch eine so genannte "Third Mission". Hier führte er die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Wirtschaft an, aber auch den äußerst wichtigen Dialog mit der Gesellschaft. Primäres Ziel sei hier, in der Gesellschaft Vertrauen in die Wissenschaft zu erhalten und gegebenenfalls auch wiederherzustellen. In Zeiten, in denen Populisten auch in Deutschland Expertenmisstrauen verbreiteten, gelte es, der Wissenschaft Gehör in der Gesellschaft zu verschaffen - im Sinne des Austausches von Argumenten als Verständigungsbasis offener Gesellschaften.
Die komplette Neujahrsansprache finden Sie unter https://www.uni-hannover.de/de/neujahrsansprache/
Im Anschluss an die Rede des Präsidenten übergab die Vizepräsidentin für Lehre und Studium, Prof. Dr. Elfriede Billmann-Mahecha, den mit je 5000 Euro dotierten Preis für exzellente Lehre.
Preis für exzellente Lehre 2017 geht an Prof. Dr. Michèle Heurs und Dr.-Ing. Lars Panning-von Scheidt
Prof. Dr. Michèle Heurs ist seit 2016 Professorin am Institut für Gravitationsphysik der Fakultät für Mathematik und Physik und war schon im Jahr 2010 im Rahmen des Exzellenzclusters QUEST auf eine Junior-Professur an der Fakultät berufen worden. Das hohe Engagement von Michèle Heurs im Bereich der Lehre und ihr didaktisches Geschick kommen in den herausragenden studentischen Evaluationen ihrer Veranstaltungen zum Ausdruck. Neben der verständlichen und begeisternden Darstellung ihrer Vorlesungsinhalte und ihrer Forschung engagiert sich Professor Heurs auch stark für die Öffentlichkeitsarbeit, um ihr Forschungsthema einem breiten Publikum bekannt zu machen und junge Menschen für ein Studium der Physik zu begeistern.
Als Lehrkraft für besondere Aufgaben erhält Dr.-Ing. Lars Panning-von Scheidt den Preis für exzellente Lehre. Er ist seit dem Jahr 2008 am Institut für Dynamik und Schwingungen der Fakultät für Maschinenbau beschäftigt und hat sich als unverzichtbarer Unterstützer der Studierenden zum erfolgreichen Bestehen der Module der Technischen Mechanik etabliert. Sein Lehrstil sei außergewöhnlich motivierend, verständlich und strukturiert. Lars Panning- von Scheidt engagiert sich zudem stark im Internationalisierungsprozess der Fakultät für Maschinenbau im Angebot der englischsprachigen Veranstaltungen und Double Degrees.
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