App ID-Logics hilft bei der Bestimmung

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Ein Mann hält sein Smartphone über einen Pilz und schaut sich eine App an Ein Mann hält sein Smartphone über einen Pilz und schaut sich eine App an Ein Mann hält sein Smartphone über einen Pilz und schaut sich eine App an
© Jens Anders
Ein Flechtkorb mit Pilzen Ein Flechtkorb mit Pilzen Ein Flechtkorb mit Pilzen
© Jorge Groß

Interdisziplinäres Forschungsteam aus Theorie und Praxis entwickelt digitale Hilfe für Pilzsammlerinnen und -sammler

Steinpilz oder Fastberingter Ritterling? Pilzsammlerinnen und -sammlern fällt es oft schwer, genießbare von ungenießbaren oder gar giftigen Pilzen zu unterscheiden. Hilfe bietet die App ID-Logics, die um eine neue Bestimmungshilfe für Pilze erweitert wurde. Das Besondere daran: Entstanden ist die App in Kooperation mit dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) an der Leibniz Universität Hannover und der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. (DGfM). Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung hat das Projekt mit dem Namen „ID-Pilze“ gefördert.

Die App ID-Logics zur Pilzbestimmung richtet sich insbesondere an Menschen, die keine pilzkundigen Familienmitglieder oder Freunde haben, die ihr Wissen an sie weitergeben können. Das Ziel ist es, einem breiten Publikum die Möglichkeit zu bieten, das Reich der Pilze mithilfe digitaler und damit verknüpften analogen Medien näher zu bringen. ID-Logics vereinfacht die bislang schwierige Bestimmung, da sie einen unkomplizierten Zugang zur Organismengruppe bietet und so die Scheu vor den Pilzen nehmen soll.

Die eigentliche Bestimmung läuft im Gegensatz zu reinen Bilderkennungsapps nicht nur über Fotos, da die Verwechslungsgefahr einfach zu groß ist. Die Bestimmung der Pilzart erfolgt zunächst über die äußeren Merkmale eines Pilzes wie die Farbe der Lamellen oder die Form des Hutes. Gleichzeitig spielen nicht sichtbare Merkmale wie beispielsweise der Geruch eine Rolle. Je mehr Merkmale eingegeben werden, desto kleiner wird die Gruppe der infrage kommenden Pilzarten. Hierbei wurden in sorgfältiger rund zweieinhalbjähriger Arbeit eine Fehlertoleranz und Erklärvideos entwickelt, die Benutzerinnen und Benutzer gezielt bei der Bestimmung helfen. Im Zweifelsfall gilt es jedoch auch hier, sich an Fachleute zu wenden, denn manchmal liegen nur Nuancen zwischen genießbar und giftig. So sind beispielsweise Champignons für Laien abgesehen von der Farbe der Lamellen nur schwer von tödlichen Knollenblätterpilzen zu unterscheiden. Erst der nichtsichtbare Teil, der im Erdreich verborgen ist, offenbart den Unterschied: Im Gegensatz zum Champignon hat der Knollenblätterpilz eine deutlich abgesetzte Knolle.

Die Pilzbestimmung mit ID-Logics soll allerdings nicht nur helfen, Verwechslungen und damit im schlimmsten Fall Vergiftungen zu vermeiden. Die App möchte Freude an der Natur und Neugier auf Pilze wecken. Daher versteht sich ID-Logics auch als Lernangebot für interessierte Laien. Hier setzt das Forschungsteam ganz auf digitale Medien, um so einen Grundstein für zukünftige Artenkennerinnen und –kenner zu legen und damit gleichzeitig das Interesse für Naturschutz gezielt zu wecken.

Hinweis an die Redaktion:

Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr. Jorge Groß, Institut für Didaktik der Naturwissenschaften an der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 18801 oder per E-Mail unter gross@idn.uni-hannover.de gern zur Verfügung.