Prof. Dr. Thomas Klinger:
Kernfusion - die Energie der Sterne auf Erden

Leibniz Campus Lecture am 12.02.2025, 18 Uhr im Lichthof

Blick in das Plasmagefäß von Wendelstein 7-X (November 2021) Blick in das Plasmagefäß von Wendelstein 7-X (November 2021) Blick in das Plasmagefäß von Wendelstein 7-X (November 2021) © MPI für Plasmaphysik, Jan Michael Hosan

Bereits seit einem halben Jahrhundert beschäftigt sich die Forschung mit der Frage, ob die Prozesse auf der Sonne zur Energieerzeugung auch auf der Erde nachvollzogen werden können. Diese so genannte „Fusion“ leichter Wasserstoffkerne zu schwererem Helium ist ein einfaches Konzept, aber äußerst schwierig im Labormaßstab zu realisieren. Jedoch hat die Forschung große Fortschritte gemacht, der nächste Schritt sollen Versuchsanlagen im Kraftwerksmaßstab sein. Sollte es gelingen, die verbliebenen physikalischen und technologischen Herausforderungen zu meistern, wäre die Fusion eine neue Energieform, die viele Vorteile verspricht: Sie wäre unerschöpflich und für alle verfügbar. Sie wäre aus sich heraus sicher und ohne Endlagerproblematik. Sie würde die Grundlast bedienen und damit die schwankende Verfügbarkeit erneuerbarer Energien ergänzen. Der steinige Weg zu dieser neuen Energie wird in diesem Vortrag in einem breiten Kontext erläutert. Es wird auch auf die technischen Herausforderungen anhand des Großexperimentes „Wendelstein 7-X“ eingegangen, das im norddeutschen Greifswald nach über 20 Jahren Bauzeit nun vollendet ist.

Moderation: Prof. Dr. Robert Raußendorf, Institut für Theoretische Physik, Leibniz Universität Hannover

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.

Prof. Dr. Thomas Klinger

ist Experimentalphysiker und seit 2001 Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) und Direktor am Standort Greifswald. Er hat zusätzlich einen Lehrstuhl für Experimentelle Plasmaphysik an der Universität Greifswald und ist Wissenschaftlicher Direktor des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald. Seit 2005 ist er Leiter des Fusionsexperiments „Wendelstein 7-X“, dessen Aufbau er bis zur Inbetriebnahme 2015 begleitet hat und dessen Betrieb er seither verantwortet.

„Wendelstein 7-X“ soll die Dauerbetriebsfähigkeit von Stellaratoren demonstrieren, eines möglichen Bautyps künftiger Fusionskraftwerke. Der wissenschaftliche Bereich „Stellarator-Dynamik und -Transport“, den Klinger im IPP leitet, ist sowohl für die Ingenieurtechnik verantwortlich als auch für die wissenschaftliche Untersuchung dynamischer Phänomene im Plasma von Wendelstein 7-X.

Weitere Informationen: www.ipp.mpg.de/53129/klinger

Porträtfoto von Prof. Dr. Thomas Klinger Porträtfoto von Prof. Dr. Thomas Klinger Porträtfoto von Prof. Dr. Thomas Klinger © Achim Multhaupt

Kontakt im Referat für Kommunikation und Marketing

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