Die durch die Klimaerwärmung und die globale Energiekrise erforderliche Transformation des Energiesystems von fossilen auf erneuerbare Energien stellt die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Wie im European Green Deal der Europäischen Kommission festgehalten wurde, ist ein stark beschleunigter Ausbau der Windenergie onshore und offshore erforderlich, um bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden zu können. Unabdingbar ist dabei die Entwicklung größerer, effizienter, zuverlässiger und digital vernetzter Windturbinen und Windparks.
Der Vortrag gibt einen Einblick zu aktuellen Forschungsthemen am Institut für Statik und Dynamik und von ForWind – dem gemeinsamen Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen. Themen des Vortrags sind:
- Warum werden Windturbinen immer größer?
- Anlagen aus Stahl, Beton und Faserverbundwerkstoffen (Komponenten und Verbindungen)
- Künstliche Intelligenz, digitale Zwillinge und Echtzeitsimulationen
- Wie können Schäden an Windturbinen rechtzeitig erkannt werden?
- Was passiert mit Windenergieanlagen, wenn sie ihr Lebensende erreichen?
- Wie können Rotorblätter immer länger werden? (Einsatz von Hochleistungsmaterialien)
- Vorbild Luftfahrt – Rotorblätter mit aktiver Hinterkante
- Schwimmende Windenergieanlagen und Energieinseln
- Wie lässt sich die Meeresfauna bei der Installation von Offshore-Windparks schützen?
- Wie lässt sich der Abstandsproblematik bei Windturbinen an Land begegnen?
- Welche Möglichkeiten haben wir, neue Konstruktionen zu testen?
Referent: Prof. Dr.-Ing. habil. Raimund Rolfes
Prof. Dr.-Ing. habil. Raimund Rolfes
Jahrgang 1960, ist seit 2005 W3-Professor und Leiter des Instituts für Statik und Dynamik (ISD) an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie, seit 2010 Leiter des Standorts Hannover des Fraunhofer-Instituts für Windenergiesysteme (IWES) im Nebenamt, seit 2014 in zweijährigem Wechsel stellvertretender Leiter / Leiter des Testzentrums Tragstrukturen Hannover (TTH) sowie Vorstands-mitglied von ForWind - dem Zentrum für Windenergieforschung und Mitglied im Lenkungskreis vom Forschungsverbund Windenergie (FVWE). Seit 2021 ist er Sprecher des SFB 1463 Offshore-Megastrukturen der DFG. Er forscht an tragenden Strukturen sowie neuen Verbundwerkstoffen im Bereich Bau- und Windenergie-Ingenieurwesen, Maschinenbau sowie Luft- und Raumfahrt mit den übergeordneten Zielen der Multifunktionalität, Leichtigkeit und Langlebigkeit.