Unter „Klimawandel“ wird die langfristige Veränderung von Temperatur und Wettergeschehen verstanden, welche hauptsächlich aus menschlichen Aktivitäten resultiert. Die Zunahme der Temperatur führt zu einer Intensivierung des Wasserkreislaufes, welches zunächst Auswirkungen auf Niederschlag und Verdunstung hat und schließlich das Abflussregime beeinflusst. Von besonderer Relevanz sind dabei die hydrologischen Extreme „Hochwasser“ und „Niedrigwasser“.
Welche konkreten Folgen sind in der Zukunft durch den Klimawandel für die Wasserwirtschaft im Binnenland von Niedersachsen zu erwarten? Im Vergleich zur räumlich weitgehend homogenen Zunahme der Temperatur sind die Klimavariablen Verdunstung und Niederschlag stärker variabel in ihren Änderungen. Die schließlich daraus resultierenden hydrologischen Reaktionen sind sehr komplex und hängen von vielen lokalen Faktoren ab. Die hydrologische Impaktforschung versucht mit Modellen diese Änderungen in ihrer räumlichen und zeitlichen Variabilität zu prognostizieren.
Im Vortrag wird über Erfahrungen und Ergebnisse von mehr als 10 Jahren Klimafolgenforschung in Niedersachsen berichtet. Nach einer Einführung zum Vorgehen in der Klimafolgenforschung und zu Änderungen im größeren Maßstab werden die für Niedersachsen prognostizierten Veränderungen von Klimavariablen wie Temperatur und Niederschlag sowie die hydrologischen Änderungen bezüglich Hochwasser, Niedrigwasser und Grundwasserständen diskutiert.
Prof. Dr.-Ing. Uwe Haberlandt
Uwe Haberlandt ist Hydrologe und Jahrgang 1964. Seit 2004 ist er Professor an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie und Leiter des Instituts für Hydrologie und Wasserwirtschaft. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Analyse, Modellierung und Prognose von Hochwasser, Niedrigwasser und Niederschlag.