Organe transplantieren, vor der Geburt Krankheiten diagnostizieren, eigene Gesundheitsdaten ständig auf dem Armband im Blick haben – die Wissenschaft hat es möglich gemacht. Mehr Möglichkeiten und mehr Wissen bedeuten auch mehr Freiheit: zu entscheiden über Therapien, ob ein Kind zur Welt kommt, über das eigene gesundheitsbewusste Verhalten. Doch auf welcher Grundlage soll man diese Entscheidungen treffen? Die Daten und Fakten sind hochkomplex, die Antworten nie eindeutig, Verantwortung geht über von Ärztinnen und Ärzten auf fachliche Laien. Häufig wird die Freiheit dabei zur Zumutung und Überforderung.
Was braucht es – von Seiten der Wissenschaft und Forschenden –, um den Menschen die Autorenschaft für ihr eigenes Leben (zurück) zu geben? Zu diesem Thema sprechen Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachgebiete. Die Podiumsdiskussion ist Auftakt des Veranstaltungsprogramms der Leibniz Universität Hannover im Wissenschaftsjahr „Freiheit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Grußwort: Prof. Dr.-Ing. Holger Blume, Vizepräsident für Forschung und Transfer der LUH
Moderation: Hilde Weeg, Journalistin, Hannover
Impulsvortrag
Referentin
Dr. Petra Bahr
ist Mitglied im Deutschen Ethikrat sowie Regionalbischöfin für den Sprengel Hannover der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Im Ethikrat vertritt sie die Schwerpunkte gesellschaftlicher Zusammenhalt und Teilhabe, medizinethische Fragen zu Anfang und Ende des Lebens sowie Rechtsethik. Der Ethikrat berät die Bundesregierung in ethischen Fragen und gibt Empfehlungen zu Themen wie Impfpflicht und Organspende.
Weitere Podiumsgäste
Aus der Datenwissenschaft
Prof. Dr. Sören Auer
ist Professor für Data Science and Digital Libraries an der Leibniz Universität Hannover sowie Direktor des TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek. Er forscht – mit einem besonderen Fokus auf semantischer Datenvernetzung für Künstliche Intelligenz – unter anderem zur Erfassung und Darstellung biomedizinischer Daten, die für personalisierte Therapien genutzt werden können.
Aus der Rechtswissenschaft
Prof. Dr. Susanne Beck
ist Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht, Strafrechtsvergleichung und Rechtsphilosophie an der Leibniz Universität Hannover. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Medizinstrafrecht sowie das Zusammenspiel von Ethik und Recht. Schon in ihrer Promotion hat sie am Beispiel der Stammzellforschung die Verwendung von Strafrecht in der Biotechnologie bewertet.
Aus der Medizin
Prof. Dr. Axel Haverich
ist ehemaliger Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie und Leiter des Transplantationszentrums der Medizinischen Hochschule Hannover. Einer seiner Schwerpunkte liegt in Erforschung und Erprobung von Alternativen zu knappen menschlichen Spenderorganen – von Gewebezüchtung über die Transplantation tierischer Organe bis zum Einsatz von Stammzellen.
Aus Ethik und Recht
Prof. Dr. Nils Hoppe
ist Professor am Centre for Ethics and Law in the Life Sciences und Inhaber der Professur für Ethik und Recht in den Lebenswissenschaften an der Leibniz Universität Hannover. Seine Forschungsschwerpunkte befinden sich unter anderem im Bereich der ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte der regenerativen Medizin, humanen Biomaterialien, Genetik und Genomik sowie innovativer Gesundheitstechnologien.
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